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Und was das für ein schmissiges Weltraumabenteuer geworden ist. O.K., gegen Ende wird es ein wenig redundant mit dem unfreiwilligen Humor, aber was soll's und überhaupt, erst einmal der Reihe nach. Die Handlung, sofern man von einer Handlung sprechen kann, gibt sich wie folgt. Die Galaxie steht kurz vor ihrer Zerstörung. Count Zarth Arn, welch ein schöner Name für den Antagonisten, ist abtrünnig und versteckt sich im Gebiet der verlorenen Planeten in dem er gerade die ultimative Geheimwaffe entwickelt, die die ganze Galaxie zerstören kann. Doch das Aufklärungsschiff des Emperors, der gütige und weise Herrscher des ersten Sternenkreises, ist Zarth Arn schon auf den Fersen. Während der Captain mit seinem Adjudanten noch über die weitere Vorgehensweise diskutiert – nach Hause fliegen, die Position des Phantomplaneten melden und den Rest erledigen dann die Kriegsschiffe – kommt das Aufklärungsschiff in ein unbekanntes Strahlenfeld, dessen Ursprung nicht mit dem Radar zu orten ist. Der Besatzung bleibt nur die Flucht mit den drei Rettungschiffen. An Bord befand sich offenbar auch der Sohn des Emperors und so werden die beiden besten Schmuggler der Galaxie, Stellar Star und Akton, aus dem Gefängnis befreit, mit dem Auftrag Zarth Arn und den Sohn des Emperors aufzuspüren. Akton, der nebenbei noch der beste Navigator des Universums ist, vermutet beide im Gebiet der verlorenen Planeten. Eine unendlich weite Reise, doch in der Hyperatmosphäre ist die Strecke in nur zwei Stunden abgeflogen, wie Stellar Star, die nebenbei noch die beste Pilotin des Universums ist, versichert.
Nun liest sich das beschriebene, bis vielleicht auf die Namen, nicht besonders spektakulär, doch die bewegten Bilder und die dazugehörigen Dialoge haben in den ungefähr zwanzig vergangenen Filmminuten dem Rezipienten die Tränen vor Lachen in die Augen getrieben und für den einen oder anderen Gesichtskrampf gesorgt. Angefangen bei dem Christbaumkugel buntem Weltraum, über die golden angemalten Helme aus dem großen Fundus der langen Sadanlenfilmhistorie römischer Filmstudios bis hin zu Aktons Minipli-Frisur. Ganz zu schweigen von den unbeschreiblich infantilen Dialogen. „Wie sind unsere Chancen?“ „40% totale Diskripitation, 30% molekulare Zündung, 20% Gamma befallen.“ „Das klingt wirklich gut. Damit haben wir eine zehnprozentige Chance es zu schaffen.“ Na, wenn da mal nicht zu oft „Sorge Dich nicht - Lebe“ gelesen wurde. Die restlichen ca. fünfundsiebzig Filmminuten vergehen nicht weniger erheiternd. Da wird keine Chance ausgelassen im Ozean des Genres zu wildern, von Odyssee 2001 bis Star Wars, von Hercules bis Odysseus. Amazonen dürfen ebenso wenig fehlen wie der Steinzeitmensch. Und wenn David Hasselhoff – ja, richtig gelesen – das Lichtschwert zückt, haben sich die anfänglichen Gesichtskrämpfe schon lange auf den ganzen Körper übertragen, falls man den Film nicht schon vorher samt DVD Player aus dem Fenster geworfen hat. Durchatmen ist angesagt, doch dazu läßt Cozzi dem Zuschauer keine Zeit. Ich glaube, daß man bei solch einem Werk der Schnappsideen gar nicht spoilern kann und so verrate ich was sich hinter der Geheimwaffe des Count Zarth Arn verbirgt. Das sind nämlich sich selbst programmierende Computer, die in den Hirnen der Menschen Monster projizieren, sodaß die Menschen vor Angst sterben. Daß diese Computer selbst wie Gehirne unter Glaskuppeln aussehen ist bei Cozzi dann auch selbstverständlich. Genauso selbstverständlich wie die Tatsache, daß die abgeschossenen Torpedos des Emperors nicht detonieren sondern ihnen jeweils zwei Goldhelmchen entspringen, die dann in den Nahkampf gehen oder Stellar Star auch mal einfach so aus dem Fenster ihres Raumschiffes hüpft.
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Ohne Wertung
2 Kommentare:
Hah, wo haste denn den rausgegraben?
Wird zur Zeit von dieser unverschämten Firma aufgelegt;)
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