Es gibt ja diese Filme, die hat man vor Jahren Jahrzehnten, egal, jedenfalls vor unglaublich langer Zeit mal im Fernsehen gesehen und sich dabei vor Lachen in die Hose gemacht. In der Videothek waren sie dann nie auffindbar und irgendwie traute man sich nicht direkt danach zu fragen, weil es einem schon komisch vorkommt, wenn ein Film, über den der halbe Schulhof sprach, in der Videothek nicht auffindbar ist. Da kommen dann erste Zweifel auf, ob das nicht wirklich nur so ein lediglich für pubertierende Jungen lustiger Filmspaß war. Doch dann kramt man auf dem Trödel in einer der vielen VHS Kisten und – Tadaaaa - hält plötzlich den schon seit Jahren aus unerfindlichen Gründen gesuchten Film in der Hand. Dann steigt man sogar noch Abends in den Keller, entstaubt den Videorekorder und hofft, daß das Band noch einigermaßen in Ordnung ist. Schließlich hat man 2,50 € für einen vergnüglichen Filmabend investiert.
Die Templer beherrschen den ganzen bekannten Weltraum und das in ihm rare und doch so lebenswichtige Wasser. Deshalb überfallen Piraten regelmäßig... Die Story ist nun wirklich uninteressant, aber die Weltraumoperparodie des ansonsten eher mit Durchschnitt bis sehr Schlechtem aufgefallenen Stewart Raffill entbehrt nicht eines gewissen Charmes und einiger wirklich witzigen Einfälle. Weltraum-Herpes ist mir bislang in keinem anderem Film untergekommen und die Szenen in der Wüste des Planeten Sagora um den altersmüden Lanky Nibs sind äußerst einfallsreich bis höchst amüsant. Die Seitenhiebe auf das Genre im allgemeinen sehr gelungen und temporeich inszeniert. Die Kämpfe zwischen Templern und Piraten, die hier tatsächlich mit Requisiten aus der vorvorletzten Robin Hood Verfilmung hantieren, eher als eine große Lachnummer angesetzt. Neben den hierzulande sicher nur dürftig bekannten TV Detektiv Robert Urich in der Hauptrolle, überraschen unter anderem auch die weitaus bekannteren Anjelica Houston und Ron Perlman mit merklich viel Freude und Spaß an der ganzen Sache. Das läßt natürlich über die auch damals schon nur mäßige Trickserei hinwegsehen. Krieg der Eispiraten ist ein typischer Fall für einen verregneten Sonntagnachmittag, der schon immer besser im TV als im Kino aufgehoben war und ist. An die Genialität der nur drei Jahre jüngeren Spaceballs von Altmeister Mel Brooks kommt er nicht eine Sekunde seiner Lauflänge heran. Macht aber nichts, denn der Spaß ergibt sich in erheblichen Maße aus seiner weit von der Perfektion entfernten Art und den zwischen trockener Selbstironie und purer Plattheit pendelnden Dialogen. Sympathisch, wenn auch ohne rechten Biss.
6,5/10 Punkten
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