
Während in rückblickenden Interviews immer wieder bekannte Gesichter wie Ron Howard, Peter Bogdanovich, Karen Black oder Roger Corman ihre Statements zu Monty Finemans Lebenswerk zum Besten geben, erzählt King of B-Movies auf der konventionellen Ebene von eben Finemans Versuchen die mittlerweile auf ein Minimum geschrumpfte Filmfirma, natürlich auch Montys eigentliche Familie, entgegen aller Vernunft zu retten. Gerade diese Vermischung von Mockumentary und normalen Spielfilm zählt zu den Stärken der Komödie, auch wenn dieses Prinzip mit fortschreitender Laufzeit seltener zum Zuge kommt. Da sitzt Fineman mit seiner Tochter gerade noch an einem Tisch mit den Bänkern, die sein Filmarchiv für acht Dollar pro Kilo abkaufen möchten, und schon befindet man sich wieder in der Mockumentary, die dieses Archiv in einer alten unaufgeräumten Garage verortet, während Monty die eine oder andere Anekdote aus seinem Produzentenleben preis gibt. Absolut herrlich gestalten sich dann auch die immer wieder eingespielten und fantastisch besetzten Fake-Trailer zu Finemans fiktiver Filmographie, die ebenso Exploitation Klassiker wie Cheerleader Camp Massacre, The Foxy ChocolateRobot oder Heil Titler!, wie auch mit Whale of a Cop und The Eco Angels sozial- und ökokritisches B-Kino zu bieten hat. Monty Fineman war halt immer am Puls der Zeit. In der Kombination mit Jerry Stillers gewohntem Crazy old Man ergibt sich so eine trotz des sicherlich allzu vorhersehbaren Endes eine vergnügliche Hommage an all die zahlreichen Trashfilmer, unverstandenen Visionäre und Bahnhofskino-Lieferanten, die zu keinem Zeitpunkt den Fehler erliegt sich selbst zu ernst zu nehmen. Warum Stephen Kesslers Film erst jetzt, acht Jahre nach seiner Erstaufführung, eine Zweitauswertung auf DVD erfährt, bleibt wohl für immer das Geheimnis des Verleihs. Denn zusammen mit Tim Burtons Ed Wood, dessen Klasse er selbstverständlich nicht erreichen kann und will, könnte er für einen absolut unterhaltsamen Double Feature Abend sorgen. Für Liebhaber des B-Kinos und dessen Macher ist der King in jedem Fall sehenswert.
7/10 Punkte
4 Kommentare:
nie gehört. Liest sich aber interessant. Jerry Stiller erreichte ja auch erst in seinen alten Tage eine Karriere, auch komisch.
War seit langem mal wieder ein Glücksgriff in der Videotheke. Wird dir in jedem Fall auch gefallen, da verwette ich meine Oma drauf.:D
auf meiner Liste steht er nun, aber bis ich dazu mal komme, selbst G-Force hab ich nicht gesehen.
Dann wird das aber mal Zeit.^^
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