O.K., so ein Remake birgt immer die Gefahr von denen in der Luft zerrissen zu werden, die das Original kennen und schätzen. Eigentlich kenne auch ich höchstens eine Handvoll Neuverfilmungen, die besser als ihr großes Vorbild sind. Wenn überhaupt. Wenn dann aber ein Regisseur, offensichtlich vom Oscargewinn seines letzten Filmes verblendet, zum großen Schwanzvergleich mit dem vielleicht bis heute wichtigsten Regisseur Hollywoods bittet, dazu das Original Drehbuch des wohl meist zitierten Films der Filmgeschichte samt Kameraeinstellungen 1:1 übernimmt, jegliche Neuinterpretation auf eine Masturbationsszene, Farbfilm und ansonsten unwichtige Details reduziert. Dann kann er damit nur auf die Fresse fallen. Aber so richtig. Ich frage mich jetzt gerade noch während ich diese Zeilen schreibe, und wahrscheinlich noch lange darüber hinaus, was dieser Film hier soll. Was soll dieser Film? Was habe ich dabei übersehen? Es liegt nicht am Cast, nicht am Beleuchter, nicht am Editor, nicht am Kameramann. Es liegt noch nicht mal an van Sants grundsätzlichem Können. Es liegt einzig und allein an der Idee, die da hinter steckt. Was war überhaupt die Idee, die da hinter steckt? Wollte van Sant beweisen wie gut Hitchcock wirklich war? Danke, das wußte man auch schon vor diesem unglaublich überflüssigen Film, dazu muß man nur einen Hitchcock Film sehen. Ich komme einfach nicht dahinter...
3,5/10 Punkte
Jason X
Willkommen im digitalen Zeitalter, Herr Voorhees. Die acht Jahre Drehpause haben Ihnen ja gar nicht mal so geschadet wie man annehmen könnte. Überhaupt, und dann gleich vierhundertundfünzig Jahre und ein paar Zerquetschte später auf der Nostromo samt debilen Marinechor und knackiger nicht weniger dämlicher Teenagerbesatzung wieder aus dem Cryoschlaf erweckt zu werden. Das tat ihnen doch gut. Kein bisschen von ihrem schwarzen Humor verloren, und dann auch noch die Möglichkeit die coolsten Morde ihrer eigenen Filmgeschichte nachzustellen. Hut ab, oder wie sagt man in Slasherkreisen, Kopf ab? Das schönste an der Geschichte, sie nehmen sich nicht allzu ernst. Quatsch, sie lachen sich ja die ganze Zeit selbst über den Schwachsinn mit System kaputt . Von Lara Croft ins Nirvana geschickt und von kleinen Ameisen wieder zusammengesetzt. Besser, stärker als jemals zuvor. Das ist nur konsequente Parodie der ganzen fantastischen B-Moviewelten. Herrlich, hat Rodriguez nicht annähernd so locker flockig augenzwinkernd hinbekommen. Natürlich, knappes Budget usw., völlig zweitrangig. Herr Voorhees, Sie haben mich gut bei Laune gehalten. Hätten Sie doch nur nicht bei Bay unterschrieben.
6,5/10 Punkte
12 Kommentare:
das Ding heisst echt Nostromo?
Das ist sinnbildich gemeint.;)
Ich frage mich jetzt gerade noch während ich diese Zeilen schreibe, und wahrscheinlich noch lange darüber hinaus, was dieser Film hier soll. Was soll dieser Film? [...] Was war überhaupt die Idee, die da hinter steckt?
Eigentlich ganz einfach: Van Sant hat im Prinzip und wörtlichen Sinne das einzige wirkliche Re-Make geschaffen. Der Film ist in gewisser Hinsicht ein Essay, das die Sinnlosigkeit einer Neuverfilmung untersucht, demonstriert und letztlich anschaulich zerlegt. Das ist zumindest der Grund, warum man PSYCHO interessant finden kann und warum Filmwissenschafter und Prätentionsmenschen auf den so abgehen.
Ja, wie ich schon schrieb. Die Idee, die dem ganzem zu Grunde liegt krankt schon an ihr selbst. Wenn man ein Essay über die Unmöglichkeit einer Neuverfilmung dreht, heißt das noch lange nicht, daß man den Leuten ein unkommentiertes Desaster eines Remakes vor die Füße werfen muß. Die gehen ins Kino um eine Psycho Neuverfilmung zu sehen, der Film wurde als solche vermarktet. Man darf sein Publikum nicht für dümmer halten als man es selbst ist. Das endet fast immer in intellektueller Perversion.
intellektueller Perversion
It's all about concept. :)
Das Konzept war also auf dem Markt faule Eier als frische Eier zu verkaufen, um den Leuten zu beweisen, daß faule Eier ungenießbar sind obwohl die Leute dies schon vorher wußten. Wo waren die Menschen, die van Sant hätten aufhalten können?:D
Hätte Psycho als Experiment wesentlich interessanter gefunden, wenn der Film absolut ohne Änderungen (also Einstellung für Einstellung) und vielleicht sogar in s/w gedreht worden wäre. So oder so ist er aber jenseits von intellektuellen Spielereien überflüssig.
Jason X als einzige Parodie seiner selbst anzusehen, ist allerdings auch mal ein interessanter Ansatz! ;)
Nicht falsch verstehen, natürlich gibt es viel zu giggern, aber als Parodie? Aber meinetwegen... ;)
Jason X als einzige Parodie seiner selbst anzusehen, ist allerdings auch mal ein interessanter Ansatz! ;)
Das ist der einzige Ansatz mit dem der Film funktioniert.^^
Das ist m.E. auch sehr offensichtlich.
Wenngleich nicht der einzige Grund, warum der solchen Spaß macht. Und der Ice-Kill ist einfach weltklasse. :D
Und der Ice-Kill ist einfach weltklasse. :D
Sozusagen ein Referenz-Kill.:D
Wenngleich nicht der einzige Grund, warum der solchen Spaß macht.
Das meinte ich! ;) Er hat parodistische Elemente, aber es ist IMO eben keine reine Parodie! ;)
Nach Teil 1 aber definitiv der beste Friday, gefolgt von 2, 4, 6, 3, 5, 9, 7, 8 (momentane pers. Rangliste ohne FvJ ;))
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