Fast Forward

Das Gesetz der Ehre

Ja gut, korrupte Polizisten sind jetzt nicht gerade etwas neues auf der Leinwand. Da muß man dann schon irgendwie andere Alleinstellungsmerkmale für seinen korrupte Polizisten Thriller finden. Gavon O'Connor glaubt das zu schaffen in dem er die Bronx und ihre Bewohner besonders stark im Klischee des sich selbst zerstörenden Elends versinken läßt und die Gewalt so plakativ umsetzt, daß sie wiederum jeglicher Realität entbehrt. Dabei sollte sein Film über die wurmstichige irischstämmige NYPD-Traditionssaubermannfamilie doch gerade besonders realistisch daherkommen. Triste Farben, viel Handkamera, damit der Zuschauer auch mitten drin ist und ein paar familiäre Probleme. Dabei läßt er jedoch alle Aspekte außer acht, die das Genre des Copthrillers auch heute noch ansatzweise interessant machen könnten. Der spannende Konflikt innerhalb der Familie wird lieber auf dem Altar der peinlichen harte Typen Ausstellung geopfert. Da verstrickt er sich lieber in reaktionärem Kleingeist, den er eigentlich anprangern möchte, oder auch nicht. Lieber Homie, hast Du es jetzt endlich kapiert, der Bulle, der Dich vielleicht gerade schikaniert, Dir die Nase blutig schlägt oder ein Eisenrohr in den Rachen stopft bevor er den Krankenwagen ruft, der hat es auch nicht leicht im Leben. Der verdient das im Jahr, was Du mit Deinem Cracklabor in der Woche umsetzt. Und sein Chef kann ihn auch nicht so einfach der Dienstaufsichtsbehörde melden, schließlich ist er sein Schwager, hat er eine sterbenskranke Frau zu Hause und muß genauso wie Du erst einmal an seine Karriere denken. O.K., am Ende siegt natürlich die Gerechtigkeit, damit der Zuschauer auch das bekommt wonach er sich sehnt. Aber die riecht mehr nach Bigotterie als nach ehrlicher Intention. Peinlich, auch wenn der Film dabei verdammt gut aussieht und Jon Voight mit seiner Routine locker jeden anderen seiner Filmkollegen an die Wand spielt.

4/10 Punkten

6 Kommentare:

Flo Lieb hat gesagt…

Lol, das Photo erinnert mich an Cassandra's Dream und In Bruges. Farrell die weinerliche Sau - immerhin einen Golden Globe hat er dafür (fürs weinerlich sein) bekommen. Scheint sich also zu lohnen.

Hab den Film nicht gesehen, dass hört sich aber ganz so an [SPOILER], dass im Showdown Farrell sich eines besseren besinnt und Emmerich zur Strecke bringt bevor der Norton zur Strecke bringen kann[/SPOILER]. So in etwa?

tumulder hat gesagt…

Nee, Farrell [Spoiler Alarm] läßt sich gleich freiwillig vom wütendem Mob...[Spoiler zu ende]. Kein Scheiß.

Anonym hat gesagt…

ich glaube Norton-Filme sind derzeit ein Garant für zeitverschwendung.

P.S. Jon Voight

tumulder hat gesagt…

Immer diese Automatismen, und das beim Voight. Schrecklich.

Rajko Burchardt hat gesagt…

ich glaube Norton-Filme sind derzeit ein Garant für zeitverschwendung.

DERZEIT? *dummdidumm*

Anonym hat gesagt…

ich glaube halt immer an das Gute im Menschen :-)

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