Die große Unbekannte

Der FC Schalke quält in dieser Saison mal wieder seine Anhänger. Nach 10 Spieltagen erreichte man lediglich 4 Siege, 5 Unentschieden und 1 bittere Niederlage. Natürlich, das Auftaktprogramm war kein Zuckerschlecken, aber die Heimniederlage ausgerechnet gegen Karlsruhe und der klägliche Punktgewinn in Rostock schmerzen so wie eine dicke Furunkel am Allerwertesten. Die Hoffnung stirbt zwar zuletzt und die Saison ist auch noch lang (gerade kein Phrasenschwein vor Ort), aber vom Meisterschaftskandidaten kann man unter diesen Umständen nicht mehr sprechen. Einzig die Abwehr konnte diese Saison bis auf einzelne Ausnahmen überzeugen. Schaut man in die Tabelle sind nur Karlsruhe, Leverkusen und die bösen, bösen Bayern besser aufgestellt. Dem Mittelfeld fehlt es an Kreativität und vor allem an Erfahrung. Fabian Ernst rackert zwar wie noch nie im Schalker Trikot und auch Jermaine Jones hat sich bisher einen guten Ruf erkämpft, aber die Abteilung Angriff entäuschte bisher auf ganzer Linie. Rakitic, sicher eines der größeren Talente in der Branche, konnte bisher noch nicht die Bälle anbieten, die Stürmer zum Erfolg benötigen und auch Özil, der zwar vor der Saison bei Testspielen überzeugte, fiel bisher eher durch Genörgel als durch famoses Fußballspiel auf. Wirklich gute Chancen waren also in der bisherigen Saison Mangelware und hätte man nicht gleich am 2. Spieltag gegen desolate Dortmunder 4 Tore verbuchen können, naja lassen wir das lieber.

Heute Abend spielt man jedoch in einer anderen Liga, in der Meister Liga. Wobei bei genauerer Betrachtung auffällt, daß dort gar nicht nur Meister spielen, sondern auch viele Vizemeister und Qualifikanten. Schalke gehört zu den Vizemeistern, hat sich direkt für den Wettbewerb qualifiziert und könnte eigentlich erhobenen Hauptes in diesem Elitewettbewerb auflaufen. Macht es aber komischerweise nicht. Im erstem Spiel gegen Valencia verlor man 0:1 gegen eine sehr defensive Mannschaft durch einen Konter und eigener Unfähigkeit die optische Überlegenheit der ersten halben Stunde des Spiels in einen Torerfolg umzumünzen. Gegen vielleicht zweitligawürdige Trondheimer gewann man dann überglücklich und auch verdient mit 2:0. Heute muß Schalke an der Stamford Bridge ran. Ein Punkt im Auswärtsspiel wäre sicherlich als Erfolg zu werten, um diesen Punkt zu erreichen, muß man allerdings mit praller Brust an der Stamford Bridge im Zentrum Londons auflaufen. Diese pralle Brust habe ich in dieser Saison, bis auf wenige Ausnahmen, aber noch nicht bei meiner Lieblingsmannschaft entdecken können. Weder in der Bundesliga, noch in der Champions League. Sicherlich kommen den Schalkern Chelseas momentane Probleme gerade recht. Ob die Londoner Mannschaft vom Fulham Boulevard wirklich durch die Ausfälle von John Terry, Ashley Cole, Michael Ballack, Kalou und der schlechten Laune Didier Drogbars geschwächt ist wird sich zeigen. Schalke selbst ist nämlich durch die Ausfälle von Christian Pander und Hoffnungsträger Halil Altintop selbst nicht in der besten Besetzung. Es ist also fraglich ob die Knappen den Pensioners sportlich wirklich etwas entgegen zu setzen haben.

Nur eines ist so klar wie Klosbrühe, der Schalker Anhang wird auch The Shed End, Südtribüne des Stamford Bridge und einstige Heimat der treuesten Chelsea Supporter, ordentlich einnorden.

Glück Auf

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