Da war ich dann doch schon sehr gespannt als der NDR den ersten öffentlichen Auftritt Mirko Slomkas ankündigte. Gestern Abend war Slomka als Gast im Sportclub zu sehen. Was erwartet man von so einem Auftritt? Na klar, daß wohl keine schmutzige Wäsche gewaschen werden würde war irgendwie bei diesem Mann schon im voraus zu erwarten. Trotzdem, der Kicker wirbt gerade für seine neue Ausgabe mit Slomkas Aussage "Von Bordon hatte ich mir mehr Anstand erwartet.", unter solchen Umständen kann man dann schon mal sehr neugierig werden.
Gegen 22:40 Uhr schalte ich den NDR ein. Aber was ist das? Die Sendung läuft schon. Ach ja, meine Uhr geht 10 Minuten nach. Muß ich unbedingt mal ändern. Basketball ist zu sehen, schön, Quakenbrück räumt die Liga auf. Nett. Auch Chris Flemming, der mir bis zu diesem Zeitpunkt völlig unbekannt war, genauso wie seine Mannschaft die Artland Dragons - eben Basketball, Quakenbrück. Das Gespräch mit Uwe Bahn ist aber alles andere als ergiebig. Was sagen Flemmings Angehörige und Freunde zu Quakenbrück u.s.w. und so fort. Egal, ich will ja eh nur Mirko Slomka sehen.
Dann endlich kommt Fußball an die Reihe. Nürnberg - Wolfsburg. Toll, hatte ich ganz vergessen, daß gestern das Nachholspiel stattfand. Klasse auch die Zusammenfassung des Spiels und der Blick auf die Tabelle und die Abstiegsränge. "Betrachten wir den BvB mal als gerettet ..."
Doch was dann folgt ist mal wieder ein Tiefpunkt des öffentlich rechtlichen Fernsehens in Deutschland. Unverdächtig wird ein kurzer Bericht über die Unfähigkeit des Hamburgers Sportvereins den Nachfolger Huub Stevens zu präsentieren gezeigt. Auf investigativ getrimmt wird dem Zuschauer noch einmal verdeutlicht in welch schwerer Krise sich der HSV zur Zeit befindet. In der Hinrunde 13 Spiele - 8 Siege, in der Rückrunde 13 Spiele - 3 Siege. Ich muß zugeben, so präsent war mir das gar nicht. Ich freue mich jedenfalls unter diesen Umständen dann doch auf das nächste Auswärtsspiel in Hamburg.
Aber dann, endlich, wird Mirko Slomka als nächster Studiogast angekündigt und er betritt wie immer lächelnd und unter tosendem Jubel das Studio. Ach Gott, der Mann scheint im Norden ein Star zu sein, denke ich mir. Er nimmt brav Platz und schon wird die Mirko Slomka Mitleids MAZ von der Regie eingespielt. Der Inhalt läßt sich in einem Satz wiedergeben. Mirko Slomka hatte nie eine Chance auf Schalke und wurde von niederträchtigen falschen Freunden und selbstverliebten, arroganten Vorstandsmitgliedern trotz seiner immensen Erfolge gerichtet um ihn durch Blond und Doof zu ersetzen. Auweia. Ich habe den Eindruck selbst Slomka lächelte nach dieser MAZ nicht mehr aus Freundlichkeit sondern aus Belustigung. Hätte nur noch gefehlt, daß eine Dame im Publikum weinend zusammen bricht.
Eine Abrechnung mit Schalke wurde das nachfolgende Gespräch dann wirklich nicht. Das lag aber eher an Uwe Bahn, der seinen Beruf dann doch einmal überdenken sollte. Der HSV sucht einen Trainer. Slomka sagt deutlich, daß kein Kontakt zum HSV bestehe. Bahn entgegnet darauf, daß Slomka unbedingt sein Handy eingeschaltet lassen sollte. Es könnte ja jederzeit klingeln. Das Publikum wird noch einmal per Einblendung aufgefordert an der Sportclubumfrage teilzunehmen. Schadet dem HSV die lange Trainersuche? Frank Rost, wie steht Mirko Slomka zu Frank Rost. Was soll er schon dazu sagen, außer daß er Frank Rost für eine super Sportskanone hält, die er gerne länger auf Schalke gesehen hätte. Bei der Frage nach dem besten Fußballer aller Zeiten wirft Slomka lachend Uwe Seeler ein. Da fühlt sich Uwe Bahn dann wohl doch ertappt und bittet um eine ernsthafte Antwort. Außer einer fast schon peinlichen Huldigung Franz Beckenbauers und einer Reinwaschung Rudi Assauers durch Mirko Slomka bietet das Gespräch dann gar nichts mehr. Kein Wort über die Situation auf Schalke. Kein Wort über die Mannschaft, die er betreute. Gar nichts mehr.
Uwe Bahn hofft aber Bernd Hoffmann und Dietmar Beiersdorfer haben seine Message verstanden. Wird ja auch mal langsam Zeit, daß der HSV einen neuen Trainer präsentiert.
Achso, hätte ich fast vergessen. Schalke unter Slomka 2007/2008. Hinrunde 17 Spiele - 6 Siege und 2 Niederlagen, Rückrunde 12 Spiele - 6 Siege und 4 Niederlagen.
Schwarzer Zucker, Rotes Blut
vor 2 Stunden
2 Kommentare:
Hah! Wie geil, da hat sich das NDR ein geniales Rezept einfallen lassen, immerhin haben nun ein paar Schalke-Fans eingeschaltet, nur um am Ende Slomka über den HSV reden zu hören. Sehr amüsant :)
Immerhin weiß ich jetzt wie dreckig es dem HSV geht:D
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