Nein, mit dem Original, der von Roger Corman produzierten Trashperle und Starkultsatire Death Race 2000, in diesen Gefilden unter den Film-Geeks besser als Frankensteins Todesrennen bekannt, hat Death Race lediglich ein paar Namen gemein. Der Regisseur und Drehbuchautor des Filmes heißt nämlich Paul W.S. Anderson, da kann er noch so oft in den Opening Credits den Namen Roger Corman aufflackern lassen. In Naher Zukunft ist ja eh alles anders, was genau erfährt der Zuschauer leider nicht. Nur soviel. Die Gefängnisse sind privatitisiert und Jensen Ames landet unschuldig im schlimmsten von ihnen. Da wo nur die Vergewaltiger, Mörder und die ganz, ganz Harten hinkommen. Geführt von der eiskalten Frau Hennesey, die Autorennen auf Leben und Tod innerhalb der Mauern der Strafvollzugsinsel organisiert und die Übertragung im Pay TV für eine Schweinekohle verscherbelt. Star der Rennserie ist Frankenstein, der Fahrer mit der Maske, der gleich zu Anfang ins Gras beißen muß. Aber nein, Frankenstein kann gar nicht sterben, er ist ja doch nur eine Maske. So steckt sie für das neue Rennwochenende eben Jensen Ames in Frankensteins Auto, schließlich war er in seinem vorherigen Leben als Super-Fahrer bekannt. Wo, wie, warum? Egal. Man ahnt es schon, zufällig ist Ames nicht unschuldig im Knast gelandet. Es folgt eine Menge an ordentlich inszenierter Balleraction, handgemachter Stunts, Explosionen und strunzdoofer Dialoge. Eingebettet in einem fast aller Farben entzogenen, düsteren Industrieanlangensetting. Die Karren, in denen sich Machine Gun Joe, Jensen Ames alias Frankenstein und Kollegen die Kugeln, Raketen und Napalmduschen um die Ohren hauen, sehen absolut martialisch aus. Ich bin mir sicher, George Miller wäre 1981 vor Neid erblasst. Leider hat Anderson nicht das Talent um seine Renn- und Zerstörungsorgien, die eindeutig der Star seines Filmes sind, annähernd so spannend und virtuos zu gestalten, wie es Miller mit dem Finale des Vollstreckers einst gelang. Ihm mangelt es einfach am richtigem Timing und dem Gespür das Unerwartete einzubauen. Der Ausgang einer jeden Szene ist schon zu Beginn vorauszuahnen und so zünden auch all die netten Ideen, die er aus dem einem oder anderen Arcade Racer der Playstationwelten übernimmt, nicht wirklich. Schade, wirklich schade. Dabei gelingt ihm mit Death Race fast die erste wirkliche B-Movie Exploitation Retrospektive seit Jahren. Denn Death Race ist echtes B-Movie, angereichert, nein, bestehend aus Fragmenten des unglaublich Schlechten, ohne jedoch damit hausieren zu gehen, wie es zuletzt Rodriguez oder Marshall glaubten zu müssen. Von der Story des Riki-Oh, dessen blutigen Aberwitz Anderson sich jedoch nicht traut zu inszenieren, bis hin zu den Tagen des Donners, dessen Stumpfsinn er mit Leichtigkeit erreicht. Trotz allem, Death Race macht Spaß, auch wenn Anderson so vieles falsch macht, daß man ob der vergebenen Chancen eine Träne verdrücken könnte.
6/10 Punkte
6 Kommentare:
so hab ich mir das gedacht. Paule kann halt hirnlose aber unterhaltsame und schmerzfreie Action.
Ich würde sogar behaupten Andersons zweitbester Film.;)
Ich würde sogar behaupten Andersons zweitbester Film.
Es geht noch besser als SOLDIER??????
Aaaarrrghhh, o.k., drittbester Film.;)
So, schon besser als "Doomsday". Eigentlich wirklich ganz nett, auch wenn mich diese ganze Baby-Geschichte ein wenig genervt hat. War wohl aber auch schon imn Vorbild so? Weiß ich nicht, ist ja auch egal. Und Statham ist halt Statham. Hat mir jedenfalls in etwa so gut gefallen, wie der erste "Transporter" und besser als die nachfolgenden "Transporter"-Teile der Reihe.
Du musst dir Cormans Original besorgen, um zu verstehen, dass der hier eigentlich seinen Namen nicht verdient hat.;)
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