2012 ist nicht nur der bombastischste B-Movie ever, sondern auch die bombastischste Ansammlung von Plotholes ever!

Okay, die kleinen schenken wir uns. Hier also nur die glorreichsten sieben Schenkelklopfer:

Der Preis für eine Kabine auf einer der Archen beträgt 1 Milliarde Euro. Insgesamt gibt es 400.000 Plätze zu verscherbeln. Selbst wenn man davon ausginge, daß 390.000 Plätze für Regierungsangehörige, wichtige Persönlichkeiten, Wissenschaftler und sonstiges Personal frei zur Verfügung stehen, gäbe es bei dem Verkauf der restlichen 10.000 Plätze immer noch ein großes Nachfrageproblem. Das Forbes Magazin schätzt die Anzahl der Dollar Milliardäre, von denen dürfte es bei weiten mehr als Euro Milliardäre geben, gerade einmal auf knappe 800. Die haben natürlich alle nicht mal eben die 1 Milliarde Euro so auf ihrem Girokonto herumliegen. Wenn jetzt also alle Milliardäre anfangen innerhalb von drei Jahren ihre Vermögenwerte liquide zu machen, das viele niemanden auf? Niemanden? Die Finanzkrise kostete bisher ungefähr 10,5 Billionen Dollar. 10.000 Plätze auf der Arche kosten dann nach Adam Riese und aktuellem Wechselkurs also an die 1,3 Weltwirtschaftskrisen. Wer schreibt solche Drehbücher?

Die Archen werden in der tibetischen Hochebene gebaut. Kann man nicht nur an den vielen Mönchen erkennen, sondern auch an der unmittelbaren Nähe des Mount Everest kurz hinter den Garagentoren. Der durch die Erdkrustenverschiebung ausgelöste Mega-Tsunamie erreicht laut den Aussagen der töften US Wissenschaftler eine Höhe von 1,5 Meilen. Jetzt kann jeder schnell ausrechnen wie hoch die Flutwelle in Kilometern ist, nämlich genau 2,414016. Hammer! Die tibetische Hochebene müßte aber schon über 2 Kilometer absacken, um überhaupt von der Flutwelle überspült werden zu können, denn sie liegt durchschnittlich auf einer Höhe von 4.500 Metern. Die Zugspitze wäre natürlich Geschichte.

Obwohl die USA schon längst in Schutt und Asche liegen, brennt an der Ostküste in den Straßen vor dem Weißen Haus noch das Licht. Dabei reicht doch schon ein Netzausfall in der Provinz Kanadas, um die Lampen der halben Ostküste auszuknipsen.

Die Zukunft der Menschheit liegt in einem Haufen Milliardäre und ihren Angehörigen, von denen zuvor 3 Jahre lang kein einziger der übrigen Menschheit auch nur ein Sterbenswörtchen vom nahenden Ende der Zivilisation verraten hat? Noch nicht einmal deren verzogene Gören anonym über Twitter oder Wikileaks?

In keinem Film funktionieren Handys sobald man sich auch nur einen halben Meter hinterm Ortseingangsschild befindet. Aber ausgerechnet am Tag des jüngsten Gerichts bekommt man ohne Probleme eine glasklare Verbindung von irgendeinem Strand in Indien zu einem Handy an Bord eines Stahlkolosses im Himalaya?

Überall auf der Welt ( liegt in den USA) regnet es Lavabrocken, Staub und Tod. Nur der Sohn, den man schon seit Jahren nicht mehr gesprochen hat, und den man jetzt unbedingt nochmal anrufen muß, liegt mit seiner Frau friedlich im Bett und schläft. Weil Emmerich es gerade so braucht?

Angela Merkel entscheidet für Frankreich, England und Italien mit?

Mehr bitte von Euch in den Kommentaren, weil's so ein großer Spaß ist.

12 Kommentare:

Stefan hat gesagt…

Wer schreibt solche Drehbücher?

Emmerich und sein Komponist - 'nuff said! ^^

Ab der Fahrt mit der Limo war mir klar, dass das 'ne astreine Comedy ist ...

tumulder hat gesagt…

Ist schon klar, war auch eher rhetorisch gefragt.:D

Stefan hat gesagt…

Ja, schon klar, dass Du das weißt, aber an alle da draußen, die denken, da steckt ein Genie dahinter. ^^

tumulder hat gesagt…

Bis jetzt weltweit $ 230 Mio. Emmerich und sein Komponist sind Genies.^^

AnJu hat gesagt…

Also die BILD findet den Film toll ^^

JMK hat gesagt…

hat zwar nix mit dem Thema zu tun, aber da ich das gerade in der twitter-Leister sah:
hihihihi

tumulder hat gesagt…

@anju
Natürlich findet die Bild den super. Immerhin deckt er sich ja mit dem Verständnis ihres Wissenschaftsressorts. Wenn sie so etwas überhaupt hat.;)

@jmk
Katastrophe ist Katastrophe.^^

luzifus hat gesagt…

Na gut, dann mal etwas, was mir aufgefallen ist:

Am Ende klemmt ja bekanntlich das Schott und gefühlte 10 000 Trillionen Wassermassen um die herum könnten hereinfließen. Doch was passiert in den betroffenen Schotts wo die ganzen Protagonisten drin sind? Es tropft vergleichsweise gering von der Decke und man kann noch endlose Monologe halten.

tumulder hat gesagt…

Oh ja, immer wieder sehr schön, nicht nur hier bei Emmerich zu beobachten. Ich glaube es handelt sich um spezielle Katastrophenfilm Ozeane, deren Wasser nicht so schnell in Schiffe eindringen kann. Versuche mit nicht geschlossenen Bugklappen bewiesen in der Vergangenheit wie schnell Wasser in einem normalen Meer ins Schiff eindringt. Man darf sich aber auch bestimmt fragen, wer die Klappen der Archen konstruierte. Ich meine ein Gummiband und ein verlorener Schrauber dürfen in so einem Fall doch nicht zum Totalausfall führen.;)

luzifus hat gesagt…

Doch, dürfen sie - zumindest, wenn es nach schlechten Drehbuchschreibern geht ;-).
Aber wie du schon schriebst: Hirn aus und Spaß haben. Aus dieser Motivation heraus habe ich den Film gesehen und mich gut amüsiert.

tumulder hat gesagt…

Ich glaube, ich habe mich da ein wenig mißverständlich ausgedrückt. Natürlich nicht Gehirn abschalten, sonst zündet die freiwillige und unfreiwillige Komik ja in keinem Augenblick.;)

Paramantus hat gesagt…

Haha, muss den Film unbedingt sehen. Allein schon wegen den vielen Fehlern ;)

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