Arbeit für den Rekorder - 5. Dezember - 11. Dezember Updated! - Jetzt weltexklusiv mit Mr. Hankeys Weihnachtstipps!

Was war der Aufschrei in der ersten Jahreshälfte groß, als Familienministerin von der Leyen ihr Gesetz zur Erschwerung des Zugangs zu kinderpornographischen Inhalten in Kommunikationsnetze durchringen wollte. Berechtigter Weise groß. Kein Richter sollte entscheiden, welche Internetseiten in Deutschland nicht mehr frei zugänglich sind, sondern ein Expertengremium im BKA. Vermischung von Exekutive und Judikative. Wenn schon keine Unmöglichkeit in einem demokratischen Staat, dann doch zumindest heikel, anrüchig, gefährlich. Von Zensur, vom Überwachungsstaat, von der Gefahr der Willkür war die Rede. Wo bleibt eigentlich der Aufschrei gegen die Zensur, gegen die Willkür, denen unsere Filmkultur tagtäglich ausgesetzt ist? Willkür? Aber ganz sicher. Schließlich wird nicht aus wissenschaftlichen Erkenntnissen darüber entschieden, welche Filme in der Öffentlichkeit gezeigt werden dürfen, welche Filme der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden dürfen, sondern aufgrund von Mutmaßungen, auf geschmacklichen Grundlagen. Hans Schmid hat diese Willkür im Oktober dieses Jahres sehr eindrucksvoll in seinem Artikel Kasperltheater, Folterpornos und Zensoren auf Telepolis dargestellt. Selbst wenn man dem harten Kino nichts abgewinnen kann, sollte man seinem Artikel als Film- und Kulturinteressierter in jedem Fall Aufmerksamkeit widmen.

Man darf natürlich über unsere Jugendschutzgesetze streiten, sie für sinnvoll halten oder sie als großen Mumpitz empfinden. Ihre nicht auf wissenschaftlichen Grundlagen basierende, sondern auf der Meinung, dem Gefühl, dem Geschmack eines Gremiums oder Richters basierende Konsequenzen bemängeln. Nutzt alles nichts, sie sind nun einmal da, die Sender müssen sich ihnen beugen, Schnittauflagen beachten. Da kann man ihnen keinen Vorwurf machen, wenn sie wichtige Szenen aus Filmen entfernen oder kürzen, damit sie sich nicht strafbar machen. Aber vielleicht sollte der eine und andere Programmdisponent oder Filmeinkäufer bei Pro7, ARD und den anderen TV-Sendern einmal darüber nachdenken, ob es überhaupt noch Sinn macht einen Titel zu versenden, wenn der Preis dafür eine bis zur Unkenntnis zerstückelte Version ist. Einen 83 Minüter auf 70 Minuten zu kürzen macht einfach keinen Sinn mehr. Warum muß ich meinen Zuschauern den Film dann überhaupt noch zeigen? Kann man sich nicht einfach damit abfinden, daß ein Film in Deutschland aufgrund der bestehenden Gesetze nicht im TV gezeigt werden kann? Würden die Programmverantwortlichen in den Sendern wirklich ihre Filme lieben und von ihnen überzeugt sein, dann hätten sie die Chupze auf eine Versendung von RoboCop, City-Cobra, Mad Max, Kill Bill, Hitcher der Highway Killer und anderen zu verzichten. Machen sie jedoch nicht, sie trauen sich noch nicht einmal die vorgenommenen Schnitte zu kommunizieren. Eine Texttafel vor dem Film, um wie viel Minuten die versendete Version von der Kinoversion (die in den meisten Fällen ja auch schon der Schere zum Opfer viel) noch einmal gekürzt wurde. Was spräche dagegen? Was spräche dagegen dem Zuschauer mitzuteilen, wie der Staat mitbestimmt, wie viel und was er von einem Film sehen darf? Vor allem auf einem öffentlich rechtlichen Sender? Ich denke wer A sagt, muß auch B sagen.

Samstag, 05. Dezember

20:15 Uhr Kung Fu Hustle (Pro7), 00:00 Uhr Batman (ZDF), 00:15 Uhr Infected (Tele5), 01:00 Uhr Mahler (BR), 01:40 Uhr Under Fire (ARD), 02:00 Uhr Hitcher, der Highway Killer (K1) wie immer übelst beschnitten

Kung Fu Hustle, man macht sich ja gar keine Vorstellung davon, was für ein Wunderwerk der guten Laune Stephen Chow hier abgeliefert hat. Natürlich für uns, mit den Bildern und der Narration des amerikanischen Kinos vertrauten Europäer, äußerst schräg und nicht immer kompatibel. Zwischen albern, Style over Substance und faszinierend unterhaltsam. Bitte mehr davon.

Sonntag, 06. Dezember

18:30 Uhr Invasion vom Mars (Tele5), 20:15 Uhr Ghost Rider (Pro7), 20:15 Uhr Land der schwarzen Sonne (Arte), 22:05 Uhr Dead Simple (Tele5), 22:30 Uhr Kill Bill Vol.1 (Pro7) ordentlich beschnitten, 00:00 Uhr Mord nach Plan (NDR), 00:05 Uhr Charade (SWR), 00:05 Uhr Irina Palm (ARD), 00:10 Uhr Sphere – Die Macht aus dem All (RTL) teurer Trash, 00:15 Uhr Lautlos im Weltraum (Tele5)

Kommt schon, Kill Bill mit tausend Werbeunterbrechungen und auf vor 23:00 Uhr Format gekürzt? Lassen wir lieber gleich links liegen, zumal ich Tarantino Filme grundsätzlich nur äußerst ungern auf der Mattscheibe anschaue. Dann doch lieber den viel geschundenen Ghost Rider, der wahrlich kein Hochglanz-Blockbuster-Comic-Kino darstellt, sondern sich als verdammt pulpiger Spaß für zwischendurch entpuppt. Natürlich ist das Trash, aber daraus macht er wahrlich keinen Hehl. Klasse.

Montag, 07. Dezember

20:15 Uhr Die Vergessenen (Pro7), 20:15 Uhr Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel (K1) geschnitten?, 22:15 Uhr Operation:Kingdom (ZDF), 22:25 Uhr Mad Max (K1) natürlich geschnitten, 23:30 Uhr Wir sind vom schottischem Infanterie-Regiment (HR), 00:15 Uhr In schlechter Gesellschaft (Tele5) Neo Western mit Jeff Bridges!, 00:45 Uhr Donnie Darko (Arte)

Die Vergessenen muß man nicht gleich vergessen, aber über eine Doppelfolge Akte X kommt Joseph Rubens (Money Train) Mystery Science Fiction Filmchen nicht hinaus. Also bereite ich mich mal auf Operation: Kingdom vor, den ich noch nicht gesehen habe, und der durchaus wohlwollend von der Kritik aufgenommen wurde. Für alle die, die ihn immer noch nicht gesehen haben, wiederholt Arte dankenswerter Weise noch einmal einen der besten Filme des ausgehenden Jahrzehnts. Donnie Darko kann man kaum in Worte fassen. Pure Teenagermelancholie, jede weitere Erklärung und Suche nach Antworten wird den Filmgenuß nur schaden. Sehr Großartig.

Dienstag, 08. Dezember

20:15 Uhr Red Rock West (Tele5), 22:15 Uhr Dirty Harry kommt zurück (Tele5), 22:30 Uhr Blutiger Valentinstag (DAS4.) es fehlen lediglich vier Minuten, 22:50 Uhr Tod in Venedig (RBB), 23:10 Uhr Die Ambulanz (3Sat), 00:00 Uhr Cache – Versteckt (SWR)

Red Rock West ist ein kleiner, fieser, böser Noir Flick, dessen grobe Handlung man gerne an Oliver Stones nur drei Jahre später erschienenen U-Turn festmachen darf. Red Rock West ist jedoch eindeutig der bessere Film. Schon der illustre Cast macht Laune. Klasse!

Mittwoch, 09. Dezember

20:15 Uhr Sprachlos (Tele5) Michael Keaton + Geena Davis, 20:15 Uhr Der Prinz aus Zamunda (K1) Murphy auf dem Höhepunkt seiner Karriere, der Film ist durchschnittlich, 22:00 Uhr Adios Sabata (DAS4.) ohne Lee van Cleef, 23:00 Uhr Die City-Cobra (SWR) von den lediglich 83 Minuten des Originals fehlen ganze 13!, 00:35 Uhr Nicht ohne meine Leiche (ARD), 23:35 Uhr Der Blob (1988) (K1)

In den 80ern gab es dann ja auch noch das kleine 50s B-Movie Revival. Während Stephen Herek mit den Critters die wohl launigste außerirdischen Invasion einer amerikanischen Kleinsstadt auf die Kinoleinwände los ließ, Tobe Hooper mit seinem Invasion vom Mars die wohl bunteste, versuchte sich Chuck Russell an einem vor allem die Auslassungen des Originals nachholenden Remake, das seinen Fokus eher auf den Generationenkonflikt legte, als auf die grafische Ausarbeitung des Schreckens ohne Namen. B-Movie Freunde werden ihre Freude haben. Töfte.

Donnerstag, 10. Dezember

Zombieland oder Ninja Assassin. Beide nur im Kino.

Freitag, 11. Dezember

20:15 Uhr Mission Impossible (Pro7), 20:15 Uhr Blaze of Glory (DAS4.), 20:15 Uhr Mr. Jones (2NEO) so sieht also das Programm für junge Menschen aus, 20:15 Uhr Charlie und die Schokoladenfabrik (RTLII), 22:15 Uhr Tiefer als Haß (DAS4.) Mickey Rourke verdient ein wenig Kohle zwischen seinen Boxkämpfen, 22:15 Uhr Game Over (Tele5), 22:30 Uhr Der weiße Hai 3 (RTLII) leider nicht in ZriehDieh, 22:25 Uhr Wahre Lügen (3SAT), 22:35 Uhr Dreamcatcher (Pro7) glaubt man nicht, wenn man es nicht selbst sieht, 01:20 Uhr RoboCop (ARD) wieder fehlen unglaubliche 13! Minuten. 00:25 Uhr Bodysnatchers – Angriff der Körperfresser (RTLII) ich verstehe nicht was alle an diesen Ferrara finden, 01:55 Uhr Pornomatic 2001 (K1) wollte nur den schönen Titel aufschreiben, 02:20 Uhr Death Machine – Monster aus Stahl (RTLII)

Von allen Stephen King Verfilmungen, die ich mir doch noch angesehen habe, kann ich getrost behaupten, daß diese hier die absolut bescheuerteste ist. Mag sein, daß in Dreamcatcher in seiner literarischen Form irgendeine künstlerische oder interessante Form der Angstbewältigung zu finden ist. Und Lawrence Kasdans Drehbücher (Indiana Jones, The Empire strikes back, Bodyguard) waren schon immer besser als seine Arbeiten auf dem Regiestuhl (Silverado, Wyatt Earp), keine Frage. Aber was er hier abliefert, würde man noch nicht einmal Albert Pyun, Uwe Boll oder Roger Christian (ihr wißt schon, … Battlefield Earth) zutrauen. Völlig zusammenhangslos leiden Menschen erst an eitrigen Blähungen, bevor sie dann anfangen mit ihren Revolvern zu quatschen. Schließlich kommt es noch zum Endkampf mit dem lächerlichsten Filmendkampfmonster seit der Plastikspinne in Thommy Lee Wallaces Es Verfilmung aus dem Jahre 1990. Nein, wer jetzt auf skurillen oder unfreiwilligen Humor tippt, liegt völlig falsch. Der Film funktioniert aus keiner einzigen Betrachtungsweise.

Update:

Es ist eine Schande. Mr. Hankeys alljährliche und schon längst nicht mehr als Geheimtipp geltenden Weihnachtstipps können dieses Jahr aus zeitlichen Gründen des Blogbetreibers nicht auf From Beyond veröffentlicht werden. Nach dem Bekanntwerden des schrecklichen Ausfalls kam es jüngsten Berichten nach schon zu ersten Krawallen in unseren Satellitenstädten. Ab heute können sich Bonzenschlitten und Pflastersteine aber wieder auf eine geruhsame Nacht freuen, kein Grund mehr zur Klage. Hier sind sie, weltexklusiv auf zeitverschwender.blogspot.com:

M r . H a n k e y s W e i h n a c h t s t i p p s !

Samstag - 05. Dezember

20:15 Uhr (Sat.1) / 20:15 Uhr (Disney Cinemagic)

Santa Clause 2: Eine noch schönere Bescherung / Santa Clause eine schöne Bescherung:

Teil 1 gilt für Weihnachtsfans immer noch als einer der schönsten Seasonfilme überhaupt, dagegen baut Teil 2 schon mächtig ab, ist aber irgendwie immer noch ganz gut anzusehen. Wer X-Mas alla Amerika aber so gar nicht mag, der bekommt sicher Zahnschmerzen.

21:30 Uhr (Super RTL)
Mickys fröhliche Weihnachten:

Dieser Episodenfilm gilt als eines der Highlights im Disney-Weihnachtsuniversum. Drei wunderbar weihnachtliche Geschichten um Micky, Donald und Co., mal ohne viel Kitsch und großem Brimborium. Für junggebliebene Disneyfreunde ein Muss.

Sonntag - 06. Dezember

20:15 Uhr - RTL II
Die Familie Stone - verloben verboten:

Zwar kitschfrei, aber doch äußerst bieder und ermüdend geraten. Die weihnachtlich angehauchte Komödie um eine harte Geschäftsfrau die zum Familienmensch wird. Braucht man nicht, trotz manch gutem Darsteller.

20:15 Uhr - Tele 5
Santa & Pete:

Durchschnittliches Weihnachtsmärchen um den heiligen Nikolaus und seinen Gehilfen Pete. Passend zum Tag, aber nicht sicher so lecker wie das was der Alte Sack hoffentlich in meine Stiefel steckt.

Montag - 07. Dezember

20:15 Uhr - Sky Comedy
Mein Weihnachtswunsch:

Erstaunlich charmante Weihnachtsfamilienkomödie vom Anfang der 90er Jahre, der eine blutjunge Thora Birch, sowie einen sympathischen Leslie Nielsen als Weihnachtsmann zu bieten hat. Auch wenn der Inhalt nicht viel Neues zu bieten hat (Kinder wollen geschiedene Eltern zu Weihnachten wieder zusammen bringen), so gewinnt der Film vor allem durch seine Figuren, die einem irgendwie ans Herz wachsen, sowie der dezenten weihnachtlichen Ausstattung.

Dienstag - 08. Dezember

20:15 Uhr - Sat.1
Es ist ein Elch entsprungen:

Deutscher Kinderfilm um einen rülpsenden Elch, der einen auf Rentier macht, sowie dessen Chef, dem Weihnachtsmann, der von Mario Adorf erstaunlich zurückhaltend gespielt wird. Weihnachten nach deutscher Art. Ohne Ami-Prunk, aber ab und an auch recht bieder und naiv gestaltet.

Mittwoch - 09. Dezember

20:15 Uhr - Sky Cinema
This is Christmas:

Familiendrama um eine afroamerikanische Familie zu Weihnachten. Dürfte die üblichen Klischees des Genres enthalten, auch wenn die Kritiken allesamt recht positiv dazu ausgefallen sind. Immerhin spielt Loretta Devine mit, die ich seit "Düstere Legenden" auf meine Liste meiner heimlichen Lieblingsschauspielerinnen geschrieben habe.

Donnerstag - 10. Dezember

20:15 Uhr - Sat.1
Santa Clause 3 - Eine Frostige Bescherung:

Zum letzten Mal Tim Allen als Weihnachtsmann. Im üblichen Stil, aber trotzdem weit hinter dem Original zu finden. Denn vom märchenhaften Charme des Teil 1 ist hier nichts mehr übrig, nur eine Tube Klamauk. Ab und an immer noch ganz nett, nur eben nicht mehr.

Freitag - 11. Dezember

21:20 Uhr - Super RTL
Mickys turbulente Weihnachtszeit:

Micky als computeranimierte Figur, zusammen mit all den Anderen, in 5 neuen Weihnachtsepisoden. Gewöhnungsbedürftig, aber alles in allem trotzdem noch ganz charmant, zumindest für Disneyfans.

Mehr wissen wie immer die auch die anderen: ab freitags trifft man sich zum Fernsehplausch in der Astronautenbar, die anderen meckern, loben und belehren dann am Wochenende.

Blockbuster Entertainment, Kino, TV & Co und Hard Sensations Filmblog (ich hoffe bald wieder) immer wieder ab samstags. Und sonntags gibts den ultimativen Filmtipp der Woche von Kaiser_Soze.

Zuletzt möchte ich euch auch nicht die frohe Botschaft aus dem Norden verkünden. JMK befindet sich auf dem Weg der Genesung, ist aber noch nicht fully functionel, wie er mir gestern abend per e-mail mitteilte. Also, gönnen wir ihm noch ein wenig Erholung. Ich wünsche an dieser Stelle allen Lesern am Sonntag volle Säcke, Stiefel, Socken oder Teller.