Wenn ich Doghouse in einem Satz zusammenfassen müsste, würde mir nur dieser einfallen: B-Movie mit den bewährten Zutaten des Genres plus als schwarzer Humor getarnter Mario-Barth-Witz, der jedoch aufgrund seiner sympathischen Figuren und Darsteller vieles von dem wieder gut macht, was ihn unter einer strengeren Betrachtungsweise, gerade im Hinblick auf die noch junge männliche Zielgruppe, eigentlich zu einem Ärgernis werden lassen müsste. Aber ich will heute mal nicht so sein, denn Spaß macht Jake West jederzeit ersichtlich als Shaun of the Dead Light konzipiertes Männersterben durchaus. Wenn es auch nur für den einen oder anderen Schmunzler reicht. Vince hat gerade die Scheidungspapiere unterschrieben, also organisieren seine Kumpels einen Wochenendausflug in das Londoner Umland. In Moodley gibt es den Gerüchten nach einen gehörigen Frauenüberschuss in der Bevölkerung, was Vince die Trauer über seine gerade Verflossene erleichtern soll. Mal wieder so richtig einen drauf machen, ganz wie in den alten Tagen vor ihrer Domestizierung durchs weibliche Geschlecht. Gerade angekommen, erweist sich das Reiseziel jedoch als Kaff mit weniger als 10 Häusern, zudem scheint die Bevölkerung gerade nicht anwesend. Der Pup leer, das Spielwarengeschäft geschlossen. Dass Moodley aber nicht geschlossen zur Viehauktion ins Nachbardorf gereist ist, erfahren die Großstadtjungs ziemlich schnell und schmerzhaft. Das Militär – so viel sei verraten, da unerheblich – testet gerade eine neue biologische Waffe, die die mit XX Chromosomen gesegneten Menschen zu zombieesken Furien mutieren und XY-Menschen jagen läßt. Dabei erweisen sich Bräute, Emos und Adipöse Furien als die gefährlichsten, die lediglich niedlichen und ganz gut mit dem Autobus zurechtkommenden, als die leicht auszuschaltenden und harmloseren. Was folgt, sind sich immer wiederholende Belagerungsszenen, einige harmlose Gags, die auf das Kind im Manne abzielen und gar nicht mal soviel Blut und Eingeweide. Immerhin hält West das Tempo seines Zombiespaßes recht hoch, läßt aber ausgerechnet just in dem Augenblick den Abspann los, in dem es mal wirklich lustig wird. Für zwischendurch recht ordentlich.
6,5/10 Punkte
5 Kommentare:
Ich wollte jetzt gerade schon anmerken, dass die Barth-Analogie, die "Doghouse" in die Nähe dieses Nichthumors rückt, unsäglich ist. Dann habe ich noch einmal drüber nachgedacht und musste feststellen, dass du damit gar nicht mal so unrecht hast. Zum Glück kann West das wirklich sehr gut tarnen; deiner Besprechung kann ich somit zustimmen. :)
Nein, nein. Das verstehst du falsch. Ich habe gar nichts gegen Mario Barth. Über den regen sich doch nur Spießer auf. Es gibt wirklich Zicken mit einer großen Schwäche für Schuhe. Was aber nicht heißen soll, dass mir seine Omnipräsenz nicht auch leicht auf die Eier geht.;) Wollte damit nur die Richtung des Humors aufzeigen, der ja weniger feinsinnig als sympathisch albern ist.
Das mit den Zicken und den Schuhen hast Du richtig erkannt, aber Barth ist doof, weil er nur Fakten als Humor verkauft und das in schlechter Berliner Mundart versteckt - Wessis haben das einfach nicht drauf; sogar Brandenburger können besser berlinern.
Lange Rede, kurzer Sinn: Doghouse ist doof, aber kein Barth, und deswegen sehr nett. Aber das hast Du ja auch richtig erkannt.
Vor kurzem wurde der Film mit Kollegen gesichtet und insgesamt wurden wir bestens unterhalten. Vielleicht hört der Film zu spät auf... oder zu früh... je nachdem... jedenfalls war ich mit dem Ende etwas unzufrieden. Insgesamt würde ich noch 0,5 Punkte oben drauf setzen, um die Sache abzurunden.
@doc
Ich habe auch nicht erwartet, dass der euch keinen Spaß bereitet.:D
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