
Sie ist schön. So schön, daß die Menschen besonders schockiert sind von ihrer Tat, die sie vollbracht haben will. Einen kleinen Jungen will sie erst entführt und dann umgebracht haben. Das nimmt ihr der Kommissar nicht ab, und so muß sie vor laufender Kamera die Tat nachstellen, mittels Details, die nur der Täter wissen kann. 13 Jahre verbüßt sie ihre Strafe im Gefängnis. Nachdem sie wieder draußen ist wird sie ihren Racheplan vollenden, fürchterlich Rache nehmen, an dem, für dessen Tat sie im Gefängnis schmorte. Für dessen Tat sie ihre Tochter verlor. Nein, mit den Filmen von Park Chan-wook werde ich wohl nicht mehr warm werden. Das liegt nicht an ihren Geschichten, an ihren fast schon nihilistischen Grundton, sondern an der Art und Weise wie er sie ausschmückt und dabei nicht zum Punkt kommen möchte. In blumigen Bildern trägt er sie vor, sich in Nebensätzen verlierend. Hier und dort noch eine Verzierung, da ein technischer Trick, der das Gitter ins Bild fließen läßt, dort noch eine kleine fiese Vergewaltigung im Frauenknast oder am Essenstisch im trauten Heim. Aber schön muß sie sein. Alles muß schön sein, auf Teufel komm raus. Die Visualität steht an erster Stelle, diese Sehnsucht nach dem Schönen in jedem Bild. Doch die Art der schönen Inszenierung ist es dann auch, die die richtigen Fragen unterdrückt, die der Film stellt. Die die Katharsis ihrer Hauptfigur in den Hintergrund stellt und selbst noch in der als Kontrast zur Schönheit der übrigen Bilder gesetzten Brutalität des Finales nicht einen Schritt zurück weichen möchte, um der längst erlangten Erkenntnis den nötigen Raum zu verschaffen. In Schönheit kann man sterben, das weiß nicht nur der Volksmund. Ach Gott, was ist das für ein in sich selbst verliebter, aufgeblähter und langweiliger Haufen von einem Nichts.
5,5/10 Punkte