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Fast Forward

In Bruges

Ja, ja, ich weiß. Jetzt werden sich einige darüber beschweren wie man so einen tollen Film mit nur so wenigen Worten abfertigen kann. Klar, zwischen den ganzen Blockbustern kommt so eine kleine schwarze Gangsterkomödie wirklich nicht schlecht, zumal die Charaktere allesamt äußerst britisch liebenswert ausgearbeitet sind und mit kleinen Produktionen geht man dann auch ein wenig behutsamer um. Aber irgendwie ist die größtenteils vorhersehbare Geschichte lediglich nett anzuschauen. Da fehlen mir dann halt doch die Kanten und Ecken, auch wenn sich Martin McDonagh redlich anstrengt mit den Konventionen zu brechen und unter anderem einen rassistischen Zwerg in die Arena wirft, der dann im äußerst konventionellen Finale wenigstens seinen überkonstruierten Zweck erfüllen darf. Darüber können auch die gelungenen Dialoge und sehr guten Darsteller nicht hinwegtäuschen. Vor allem Ralph Fiennes und Brendan Gleeson können begeistern, während Colin Farrell ein wenig hinterher hinkt, aber dennoch wie die Faust auf's berühmte Auge passt. Zu genießen ist das Ganze dann aber nur OmU, denn die deutsche Synchro ist absolut unerträglich. Das muß hier nochmal in besonderem Maße erwähnt werden.
7/10 Punkte

Ed Wood
Über Burtons Hommage an Ed Wood, den Geist der 50 Jahre B Movies, ihrer Macher und insbesondere Bela Lugosi wurde schon so viel Richtiges geschrieben, daß ich mich nicht unbedingt mit einem kompletten Review aufdrängen möchte. Da bleibt mir nun nicht mehr als all das Positive, das über diesen Film zu lesen ist zu unterschreiben. Burtons Film ist eine einzige Liebeserklärung an das Kino und seiner Pioniere, nicht ohne selbst eines seiner magischsten Erlebnisse darzustellen. Da spielt es auch keine Rolle, daß sich die erste halbe Stunde als ein wenig zäh erweist. Da muß sich der Zuschauer ersteinmal zurecht finden. S/W Film, ungewohntes aber typisches B-Movie Overacting, und dann auf einmal ganz klammheimlich durchfährt mich diese Mischung aus Wehmut und Begeisterung, die sich immer breit macht wenn ich an die Filmerlebnisse meiner Kindheit und Jugend denke. Dieser Zeit, in der ich Filme noch mit ganz anderen Augen sah, ganz unbelastet, frei von Wissen und Glauben, alles war neu und unheimlich aufregend. Gestern Nacht konnte ich nicht richtig schlafen und da bin ich bei Arte auf Glen or Glenda gestoßen, der mir noch einmal bewußt machte, wie genial Burton seinen Cast für Ed Wood zusammenstellte, welch einen Schrott jener Ed Wood schrieb und filmte. Von abdrehen kann keine Rede sein, die künstlerischen Ambitionen sind deutlich zu erkennen. Burtons Ed Wood sagt an einer Stelle im Film, daß dem Zuschauer Details egal wären, es käme ihm nur auf die tolle Geschichte an, die der Film erzählt. Tim Burton ist nicht so naiv, hat aber auch ungleich mehr auf der Pfanne.
10/10 Punkte