Liebe Premiumkünstler Deutschlands,

natürlich habt Ihr das Recht für einen besseren Schutz Eures geistigen Eigentums zu plädieren. Ganz klar, da gibt es kein Wenn und Aber. Aber Ihr solltet aufpassen was Ihr da von Euch gebt. Maßnahmen anderer Staaten zu loben, die eindeutig gegen das Recht auf Informationsfreiheit verstoßen und vor allem von der EU genau deswegen abgelehnt werden, das birgt die Gefahr mißverstanden zu werden. Man könnte Euch gar Gier vorwerfen, liest man die Reaktionen der üblichen Verdächtigen unter den entsprechenden Meldungen der Presse. Deren Argumente sind selbstredend in der Mehrzahl der Fälle hanebüchen. Natürlich. Aber wenn der Konsument nicht mehr unbedingt 15,99 Euro für ein technisch total veraltetes Medium, wie es die Audio CD nun einmal ist, bezahlen möchte, dann sind dies auch die Gesetze des Marktes. So eine Audio CD ist im Zeitalter von Medienplayern, die locker den musikalischen Content des vor 20 Jahren noch in jeder Fußgängerzone einer jeden Kleinstadt aufzufindenden Plattenladens und noch mehr fassen, ein wirklich inkompatibles Medium für Eure Kunst. Eine Audio CD spielen solche Geräte nämlich gar nicht ab. Vielleicht könnt Ihr es jetzt verstehen, warum ich schmunzeln muß wenn Eure Vertragspartner in der Musikindustrie ständig von Umsatzrückgängen im Tonträgergeschäft jammern. Das kommt irgendwie so verrückt rüber, als hätten sie sich 1988 über den Umsatzeinbruch beim Verkauf von Schallplatten beschwert. Vor diesem Hintergrund solltet Ihr liebe Premiumkünstler Deutschlands einmal überlegen wem Ihr wirklich einmal auf dem Pelz rücken solltet anstatt mit diesen Wölfen zu heulen.

3 Kommentare:

AnJu hat gesagt…

Also ich hab gerne Audio-CDs und ich kauf auch noch welche. Vor allem dann, wenn ich die Musik wirklich mag. Dann finde ich's nämlich auch fair die Künstler dafür zu bezahlen. Wenn ich für die Musik schon zahle, dann will ich auch ne CD in der Hand haben und nicht einfach ein file runterladen, was beim nächsten PC-Crash mit weg ist. Die CD zu rippen dauert ja auch nicht wirklich lange. Allerdings würde ich nie Plastikpopmist kaufen und ich find's total überzogen, wenn einzelne Künstler 60 oder 70 Euro Eintritt bei Konzerten verlangen. Da hört der Spaß auf.
Bei Filmen seh ich's ähnlich. Lieber leihe oder kauf ich mir ne DVD als den Film erst zu suchen, dann zu laden und dann ist der Ton schlecht oder das Ende fehlt.
Das Problem ist ja einfach, dass hinter den Künstlern eine riesige Industrie steht, die mit bezahlt werden muss. Und die haben langsam Angst um ihre Arbeitsplätze.

tumulder hat gesagt…

Es geht ja nicht darum, die Künstler nicht mehr zu bezahlen. Es geht meiner Meinung darum, daß die Audio CD ein Relikt der 80er und 90er Jahre ist. Hier hat die Musikindustrie einfach einen Trend verschlafen. Mp3 Player gibt es schon seit 1998. Spätestens mit der Einführung des iPods 2002 kann man Mp3 als etabliertes Medium für Audiodateien bezeichnen. 2008 kann man die ernsthaften Einkaufsmöglichkeiten für Mp3 Files immer noch an einer Hand abzählen. Jeder rennt aber mit einem Ipod etc. durch die Gegend, selbst Menschen ohne PC oder Mac, daß da ein Markt einfach nicht beliefert wird und massenweise potentielle Käufer von Musik vergrault werden liegt meiner Meinung nach auf der Hand.

AnJu hat gesagt…

Stimmt, die Einkaufsmöglichkeiten für MP3 sind tatsächlich begrenzt. Besonders viel Auswahl haben die nämlich nicht. Wenn man was möchte, was schon ein paar Jahre älter ist oder einfach zu weit weg vom Mainstream, dann sieht's da nämlich düster aus. Wahrscheinlich ist auch das der Grund, warum ich das bisher so gut wie nie genutzt habe.

Kommentar veröffentlichen

Kommentare zu Blogeinträgen, die älter als sieben Tage sind werden weiterhin von mir moderiert. Sei freundlich, fair und bleib beim Thema.