Samstag, 3. Mai
20:15 Uhr The Missing (Pro7)
Was bedeutungschwanger anfängt verliert sich im Nichts von ansprechender Kameraarbeit, Action, einem Hauch Schamanismus und Langeweile. Ich kann nicht erkennen was der Regisseur hier vor hatte. Schade.
22:00 Uhr The Hot Spot (Tele5)
Der erste Film von Dennis Hopper. Ich habe ihn noch nicht gesehen, doch Connelly und Madsen machen mich neugierig. Einzig Don Johnson läßt mich noch zaudern.
22:45 Uhr Dark Blue (Pro7)
Auf den Spuren von L.A. Confindential und Training Day holpert der Film durch ein paar Ungereimtheiten. Kurt Russel verleiht dem ganzem aber wenigstens soviel Würde, daß wir es hier mit einem ordentlichen und vor allem spannenden Cop Thriller zu tun bekommen. Geht durch. Ja, ich bin ein Russel Fanboy und Ving Rhames ist auch ne coole Sau.
23:00 Uhr Fight Club (K1)
Man kann diesen Film als Kritik an die westliche Konsumwelt sehen. Doch ist David Finchers Werk um ein vielfaches tiefgründiger als der gemeine Zuschauer auch nur erahnen kann. Zynisch, sarkastisch, masochistisch, brutal. Wer genau hinschaut entdeckt ein Referat über Verdrängung, die Unfähigkeit zur Liebe, der Suche nach einem glücklichen Leben. Großartiges Kino in dem sich eine ganze Generation von jungen Männern wieder finden kann. Jedenfalls der Teil, der denken kann. Fight Club verlangt ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Ehrlichkeit zu einem selbst. Garantiert.
00:00 Uhr Die glorreichen Sieben (ARD)
Der Lieblingsfilm der ARD Intendanten. Ich weiß nicht wie oft schon "Hotte" Buchholz, Yul Brunner, Charles Bronson, Steve McQueen und unter anderen auch James Coburn das kleine mexikanische Dorf im letztem Jahr vor Banditen gerettet haben. Westernfans schalten natürlich ein. Die sieben Samurai sind aber immer noch um längen besser. Wann kommt der eigentlich mal wieder?
02:10 Uhr Cincinnati Kid (ARD)
Der Royal Flush unter den Zockerfilmen. Ja, diesmal kann ich meiner TV Gazette nichts mehr hinzu fügen.
Sonntag, 4. Mai
20:15 Uhr Stirb an einem anderem Tag (RTL)
James Bond goes Buddy Movie. Das könnte man noch verkraften, aber diese Anbiederung an das Michael Bay Publikum nervt schon nach den ersten Minuten. Im 20. und 4., zum Glück letzten, Bond mit Brosnan zitiert man sich zwar unentwegt selbst, doch kommt selten etwas goutierbares dabei heraus. Einzig ein paar ironische Dialoge können überzeugen.
20:15 Uhr Reine Nevensache (ARTE)
Ganz klar, Robert De Niro und Billy Christal tragen diese Komödie über das hinaus, was sie eigentlich ist. Darf man schauen ohne große Nebenwirkungen zu befürchten.
22:10 Uhr Hostage - Entführt (Pro7)
Videothekenware von der Stange. Ist mir nicht sonderlich übel aufgestoßen, von Sättigung kann aber keine Rede sein. Ich lese gerade, der lief ja doch im Kino. Hätte ich jetzt wirklich nicht gedacht. Trotz Bruce Willis fühlt er sich nämlich wie Videothekenware an.
22:20 Uhr Assault - Anschlag bei Nacht (Tele5)
John Carpenters zweites abendfüllendes Werk. Subversiv, böse, zynisch, apokalyptisch. Eine Rio Bravo Hommage mit zombiesken Anleihen. Der Film, der Carpenters Status als Avantgardisten des Kinos zementiert. Der Synthie Score ist bis heute Carpenters Bester.
Montag, 5. Mai
22:15 Uhr Ripley's Game (ZDF)
Eigentlich überflüssige Fortsetzung des Talentierten Mr. Ripley mit John Malcovich in der Hauptrolle. Kann zwar nicht auf ganzer Länge überzeugen, dürfte jedoch dank eben Malcovichs Charisma kein großer Fehler in der Planung der Abendunterhaltung sein. Von großem Kino aber definitiv Welten entfernt.
00:50 Uhr Thomas Crown ist nicht zu fassen (ARD)
Ein weiterer Klassiker unter den Heist Filmen. Verdammt stylisch inszeniert und mit einem glänzenden Hauptdarsteller Paar ausgestattet. Faye Dunaway und Steve McQuenn lassen es gehörig knistern. Toll.
Dienstag, 6. Mai
20:15 Uhr Crimson Tide (K1)
Nun ja. Tony Scott, Denzel Washington und Gene Hackmann mit einem Meuterei auf dem U-Boot Thriller. Die politischen Gegenbenheiten änderten sich schneller als das Drehbuch geschrieben werden konnte. Angeblich wurde es nachträglich noch von Tarantino justiert. Half aber alles nichts. Ist und bleibt total konstruiert, mindestens 30 Jahre zu spät und spielt vor allem im U-Boot der falschen Fraktion. Bruckheimer Kino. "There is trouble in russia. So they called us..." Ich lach mich tot.
21:45 Uhr Der Blaumilchkanal (BR)
Kishon mußten wir alle in der Schule lesen. Israels Vorzeigesatiriker beweißt sich hier als mittel talentierter Regisseur. Der Film hat genauso viele Längen wie die Bürokratie die vorgeführt wird. Kishon also besser doch lesen.
Mittwoch, 7. Mai
Die große Leere
Donnerstag, 8. Mai
20:15 Uhr Wild Wild West (VOX)
Ich sage es ja immer. Die FSK sollte nicht nur bewerten ab welchem Alter ein Film geeignet ist, mindestens so wichtig wäre auch ein Aufdruck bis zu welchem Alter ein Film geeignet ist. Hier bräuchte man dann auch nur ein Siegel. Ab und bis 12 Jahre geeignet. Oder anders - Klamauk unbedeutenster Sorte.
21:00 Uhr 21 Gramm (ARTE)
Inarritus zweiter Film. Wie schon in Amores Perros verstrickt er verschiedene Schicksale auf der Suche nach Antworten über den Tod und das Sterben. Diesmal prominenter besetzt, aber auch komplexer, tiefsinniger und ja auch wesentlich unspektakulärer. Erst gegen Ende kann der Film wirklich überzeugen, vorher ist es auch schon einmal all zu anstrengend für den Zuschauer. Das ist wesentlich besser als umgekehrt.
22:15 Uhr Alien - Die Wiedergeburt (VOX)
Das interessante an der Alien Reihe ist, meiner Meinung nach, die grundsätzliche Verschiedenheit der einzelnen Teile. Angefangen bei Ridley Scott, dessen Arbeit als perfekter Horror bezeichnet werden darf. Über James Cameron, der einen fantastischen Action Film ablieferte und David Fincher, der den damals aufkommenden Trend zum Psychothrill aufnahm. Unter Jean-Pierre Jeunet letztendlich wird das Kind in die Gefilde des Science Fiction Trashs gehoben. Fühlt sich an wie eine Mischung aus billigem italienischen Science Fiction der 70er und 80er und ultra teurem Blockbusterkino plus einer Prise französisches Raumfahrer Comic. Ich war seinerzeit im Kino recht geschockt, doch ist auch dieser Teil unter den oben genannten Gesichtspunkten ein durchaus respektables Werk der Kinounterhaltung. Nicht auszudenken, was hätte daraus werden können, wenn nicht an Joss Whedons original Script rumgedocktert worden wäre. Gar nicht auszudenken, hätte David Cronenberg die Regie für diesen Film nicht abgelehnt.
Freitag, 9. Mai
20:15 Uhr Die letzte Festung (Pro7)
Braucht kein Mensch. Außer man verbindet das Militär immer noch mit Ruhm, Ehre und Moral. Ein undifferenzierter, reaktionärer Haufen Mist sondergleichen. Da können weder Redfort noch Gandalfini etwas retten.
23:00 Uhr Subway (3SAT)
Christopher Lambert und Isabelle Adjani gehen unter der Regie von Luc Besson in den Pariser Untergrund. Französisches Avantgarde Kino der 80er Jahre mit fürchterlichen Frisuren und sympathischen Hauptdarstellern. Warum der Film Subway und nicht Metro heißt ist mir allerdings schleierhaft.
Wie in der letzten Woche und der Woche davor und in allen anderen Wochen, nicht vergessen beim Trüffelsucher Probek für tagesaktuelles vorbei zu surfen.
Kirby’s Dream Land
vor 2 Stunden
6 Kommentare:
Ich kann nicht erkennen was der Regisseur hier vor hatte.
Einen "Western" für die Filmoprahie - der Rest ist schweigen.
Wer genau hinschaut entdeckt ein Referat über Verdrängung, die Unfähigkeit zur Liebe, der Suche nach einem glücklichen Leben.
Oha. Darüber hab ich noch nie nachgedacht.
Der Lieblingsfilm der ARD Intendanten.
Lol. Siehe eine Bemerkung weiter oben.
Einzig ein paar ironische Dialoge können überzeugen.
Ich gestehe, mir gefällt Madonnas Song, hab ihn sogar auf CD *g*
Kishon mußten wir alle in der Schule lesen.
Ich nicht. :) Bin aber auch jünger.
Erst gegen Ende kann der Film wirklich überzeugen
Überzeugt mich spätestens bei Watts Daumen-großen Nippel, unheimlich deren Brüste.
Cronenberg verfilmt ein Whedon Skript - schwer vorstellbar.
Braucht kein Mensch.
Amen, Bruder!
Warum der Film Subway und nicht Metro heißt ist mir allerdings schleierhaft.
Siehe FIGHT CLUB & SIEBEN Kommentar.
Fazit: Herzlichen Glückwunsch! Ich habe nichts auszusetzen. ;)
Ja der Fight Club hat so einiges zu bieten;) Und zu Whedon und Cronenberg. Ich könnte es mir nach Eastern Promises gut vorstellen. Geschichten erzählen kann der Whedon sehr gut erzählen. Auch wenn ich nur Firefly und Serenity richtig gesehen habe. Und Cronenberg bringt die nötige Körperlichkeit in die Alienstory:D
Ich kann nicht erkennen was der Regisseur hier vor hatte.
Das frage ich mich nach jedem Ron Howard-Film. Obwohl: Mittlerweile eigentlich nicht mehr, ich schaue sie einfach nicht mehr. ;)
Zu FIGHT CLUB möchte ich noch hinzufügen, dass der auch eine großartige Faschismusparabel ist.
HOSTAGE habe ich sogar im Kino gesehen. *g*
Die Fasschismusparabel wird ja immer gerne genommen. Ich sehe auch die Frage nach den Grenzen der Selbstverwirklichung. Wie weit kann ich gehen ohne denen zu schaden, die mich lieben? Oder mir selbst? Dann kann ich auch das aus dem Ruder laufende Projekt Chaos sogar auf einen Seitensprung innerhalb einer einengenden Beziehung oder ähnliches beziehen. Aber wie gesagt, der Fight Club funktioniert auf sehr vielen Ebenen. Wahrscheinlich hat Roger Ebert ihn ja auch gerade aus diesem Grunde nicht verstehen können;)
Das war übrigens als Witz gemeint. Ich finde das super abgegriffen.
Ach, Ebert mochte den nicht, nun ja, und ich mag Ebert nicht. ;)
Seit Fulcis Erklärung für seine Bohrmaschinenszene in Paura kann man aber alles mit Faschismuskritik erklären:D
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