Es war auf dem erstem Blick kein spektakuläres Spiel. Kaum Torchancen. Kein Spiel an dem auch der nicht fußballverrückte seinen Spaß gehabt hätte. Nahezu emotionslos, kein Mut zum Risiko wie der gemeine Kommentar bei solchen Spielen gerne suggeriert. Zieht man in Betracht, daß dieses Spiel, von anderen Mannschaften geführt, eine einzige Grätsch, Rutsch und Freistoßorgie angesichts des Dauerregens hätte werden können, war es aber umso großartiger. Bis weit in die zweite Halbzeit hinein sahen wir Fußball auf höchstem technischen Niveau. Der Spielaufbau mal durch Kurzpaßspiel, mal mittels langer präziser Pässe, das Warten auf die Lücke in der Defensive des Gegners. Kaum mal ein versprungener Ball und wenn eine der beiden Mannschaften das Tempo aus dem Spiel nahm hieß das nicht, daß für Spielunterbrechungen gesorgt oder destruktiv agiert wurde. Modernster Fußball.
Eigentlich hatte ich Liverpool die Daumen gedrückt. Schon allein wegen des famosen Fananhangs und des besseren Hinspiels. Doch heute war Chelsea die entschloßenere und letztendlich auch bessere Mannschaft. Didier Drogba, in den letzten Spielen eher auf sich allein gestellt und glücklos, zeigte heute eines seiner besten Spiele unter meiner Aufsicht. Wie gefährlich der Mann ist, wenn er einmal Unterstützung von seinen Mannschaftskameraden erhält, zeigte er heute bei seinen beiden Treffern. Präziser kann man keine Tore schießen. Schöner und eleganter geht es nicht. Da mag der zwischenzeitliche Ausgleichstreffer Fernando Torres noch so fein herausgespielt und athletisch eingenetzt worden sein. Da kann auch das gestrige 1:0 von Paul Scholes noch so bombastisch daherkommen. Didier Drogba ist der Mann des Tages. Und obwohl sich ein rein englisches Finale für den neutralen Zuschauer eigentlich so attraktiv wie Erbsensuppe ohne Bockwursteinlage darstellt freue ich mich jetzt schon auf Manchester United vs. FC Chelsea London in Moskau. Wem ich die Daumen drücke kann ich aber noch nicht genau sagen. Nachdem ich alle Spiele des Halbfinales gesehen habe liegt Chelsea in meiner Gunst vorn. Einzig und allein aufgrund des heutigen Spiels.
Theresa Wolff: Lost
vor 1 Stunde
3 Kommentare:
No, Sir, ManU - allein damit der Roman merkt, dass man Titel nicht kaufen kann ;)
ManU ist in dieser Hinsicht aber auch nicht gerade besser:P
Glazer ist im Gegensatz zu Abramowitsch noch nicht einmal richtiger Fußballfan:D
Ach, die Tommies und ihre Investoren :P
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