Arbeit für den Rekorder - 28. Juni - 4. Juli

Samstag, 28. Juni

20:15 Uhr Asterix & Obelix gegen Cäsar (SAT.1)
Nachdem mir damals im Alter von 11 Jahren der Blinddarm entfernt wurde schenkte mir mein Vater noch im Krankenhaus den neuesten Asterix Band. Das war ziemlich gemein von ihm. Ich konnte nämlich nicht richtig lachen weil die frische Operationswunde bei jeder Bauchwegegung höllisch schmerzte. Bei der ersten Realverfilmung der Comic Serie kann ich nicht lachen weil sie ist einfach total überpaced, langweilig und bis zur Unerträglichkeit overacted.

20:15 Uhr Dragonheart (RTL)
Darf man gerne schauen. Mir gefällt Dennis Quaid ja eigentlich fast immer und die teils sehr amüsanten Dialoge in diesem sympathischen Märchenfilm machen die Sache nicht unbedingt schlechter.

22:15 Uhr Roter Drache (RTL)
Gefiel mir überhaupt nicht. Die Fokussierung Hannibal Lecters stiehlt der eigentlichen Story zuviel Substanz. Edward Norton ist in der Rolle des Will Graham einfach überfordert, da bevorzuge ich doch lieber Michael Manns Blutmond von 1986. Popcornesser werden jedoch bestens bedient.

22:45 Uhr Die glorreichen Sieben (MDR)
Kein Witz...

22:55 Uhr Die Klapperschlange (K1)
Ein weiterer Grund Carpenter als Avantgardisten des Genrekinos zu ehren. Der Zerfall der rechtsstaatlichen Zivilisation, der in Assault mit dem Überfall auf eine Polizeistation begann, wird in der äußerst apokalyptischen Dystopie strikt weitergesponnen. Vielleicht der richtungsweisenste Film des 80er Actionkinos. Ironisch, hart, ultra coole Dialoge und Kurt Russel in Rolle seines Lebens. Ein echtes Must have seen.

Sonntag, 29. Juni

22:30 Uhr Dogma (Pro7)
Auf dem ersten Blick vielleicht eine Glaubensgroteske, bei genauerer Betrachtung jedoch eine höchst anständige Satire auf alle die die sich das Wort Gottes nach eigenem Gusto auslegen. Das gefällt anfangs, tendiert zum Ende aber zur latenten Langeweile. Nichstdestotrotz super besetzt, witzig, bissig und nicht zuletzt wegen seiner Anspielungen auf bekannte Filme und Fernsehserien ein Heidenspaß.

23:30 Uhr Verdammt in alle Ewigkeit (BR)
Verdammt gutes Kriegsdrama für die Ewigkeit des Altmeisters Fred Zinnemann. 8 Oscars, Burt Lancaster und Frank Sinatra sollten Grund genug sein sich diesen Leckerbissen nicht entgehen zu lassen.

00:00 Uhr Eine total, total verrückte Welt (SWR)
Noch so ein Klassiker den man sich eigentlich nicht entgehen lassen darf. Obwohl die selbst um 40 Minuten gekürzte Fassung noch immer mit fast 150 Minuten extremes Sitzfleisch abverlangt kann man sich dieser netten Komödie einfach nicht entziehen. Leicht mit Moralin versetzt gibt es neben Spencer Tracy, Mickey Rooney und Peter Falk noch unzählige Cameos unter anderem von Jerry Lewis zu genießen.

00:45 Uhr Jay und Silent Bob schlagen zurück (Pro7)
Endlich bekommen Jay und Bob ihre Hauptrolle verpaßt. Ultra trashige Anhäufung meist mißlungener Gags und Zoten über das Filmgeschäft. Man braucht schon einen sehr, sehr guten Tag um hier mehr als ein Schmunzeln hervorzubringen.

Montag, 30. Juni

22:15 Uhr Tod auf dem Meer (ZDF)
Heißt in Wirklichkeit Deadly Cargo und wenn das ZDF schon den Titel ändert warum dann nicht gleich in Tödliche Langweile. Rezeptfreie Einschlafhilfe mit immerhin fast spannendem Finale.

Dienstag, 1. Juli

20:15 Uhr Gefährliche Brandung (K1)
Das ist die perfekte Welle. Jawoll, so hat ein extremsportlicher Actionkrimithriller auszusehen. Schnell, spannend, extrem unglaubwürdig und gut fotografiert. Patrick Swayze darf als Bösewicht mal so richtig die Sau rauslassen und nimmt nebenbei Keanu Reeves die Luft zum atmen. Top!

23:00 Uhr J.S.A. - Joint Security Area (3Sat)
Den Erfolgsfilm von Park Chan-wook (Oldboy) habe ich noch nicht gesehen. Da mich das Thema Staatenteilung sehr interessiert, die Kritiken durchweg ordentlich sind und sich sechsmillionen koreanische Kinobesucher wahrscheinlich nicht irrten werde ich einen Blick riskieren.

Mittwoch, 2. Juli

20:15 Uhr Alles auf Zucker! (ARD)
Die Kritiken scheinen sich zu überschlagen. Ob Levys Ost-West Kommödie auch mich überzeugen wird kann ich nicht sagen. Sein depressiver Führer konnte mir stellenweise ein Lachen entlocken, was aber eher an Schneiders Bemühungen lag das Ganze in Richtung Groteske zu steuern bevor die Albernheit überhand nimmt.

20:15 Uhr Frequency (K1)
Durchaus gelungene und einfühlsamme Vater trifft kaum gekannten Sohn Geschichte im Fantasythriller Gewand. Bei allem esoterischen Humbug, dies ist extrem schick, spannend und gut gespielt. Sehenswert.

22:35 Uhr Echoes - Stimmen aus der Zwischenwelt (K1)
1999 war das große Jahr der Geisterbegegnungen. Und auch wenn Koepp hier den eigentlich besseren Sixth Sense abliefert kann ich mich nicht durchringen dem Film mehr als guten, stilvollen Videothekendurchschnitt zu bescheinigen. Dafür ist man ja auch schon dankbar.

Donnerstag, 3. Juli

20:15 Uhr Bodyguard (VOX)
Dank des Soundtracks von Whitney Houston spielte das kitschige Popmärchen über 400 Millionen Dollar ein. Dank des Soundtracks von Whitney Houston hat der Film bei mir keine Chance.

22:50 Uhr Exorcist: Der Anfang (VOX)
Ob das jetzt das schlechte oder das miese Prequel zum Exorcisten ist, daran kann ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnern. Ist aber auch egal, in jedem Fall überflüssig, langweilig, einfach nur doof. Produzenten und Autoren bräuchten mal dringend eine Hirneintreibung.

23:15 Uhr Die 36 Kammern der Shaolin (DAS4.)
Sind immer noch das Non plus ultra des Martial-Arts Kinos der 70er Jahre. Ein absoluter Leckerbissen auch für diejenigen, die mit dem Genre ansonsten nichts anzufangen wissen. Was schreibe ich eigentlich noch? Anschauen. Eastern Kino in Vollendung und hoffentlich wie angekündigt ungekürzt.

Freitag, 4. Juli

20:15 Uhr Die purpurnen Flüsse (Pro7)
Cassel und Reno haben bei mir ein Stein im Brett, auch wenn die purpurnen Flüsse alles andere als ein guter Film ist. Fängt ganz stimmig an, wird kurz von unstimmigen Szenen unterbrochen, baut danach aber wieder eine zum weitergucken einladende Atmosphäre auf, die kurz vor dem Finale sogar noch durch eine wohltuende Trashattitüde an Fahrt gewinnt. Nur um dann in einem sehr enttäuschenden Ende zu gipfeln. Wer nicht zuviel erwartet kann damit vielleicht leben.

22:15 Uhr Deep Blue Sea (RTLII)
Hat schon eine ganze Reihe kleiner und großer Macken. Aber was soll ich machen, das Teil ist absolut perfektes B-Movie Entertainment. Da verzeiht man die hanebüchene Story und dramaturgischen Kniffe gern. Deftig.

00:15 Uhr Arzt und Dämon (WDR)
Die seltsamme Geschichte des Dr. Jekyll und Mr. Hyde gehört zu den meist adaptiertesten Novellen der Filmgeschichte. Dies ist eine der wenigen wirklich guten, mehr Psychothriller denn Horrorfilm. Spencer Tracy, Lana Turner und Ingrid Bergman machen ihre Sache gut, können aber nicht Mamoulians Alltime Klassiker von 1931 vom Thron stoßen.

01:45 Uhr Blueberry und der Fluch der Dämonen (RBB)
Wahrscheinlich nach dem Verzehr von Ayahuasca Gebräu ganz annehmbar. Unter Zuhilfenahme von in Deutschland frei erhältlichen und nicht gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßenden Mitteln lediglich einschläfernd. Da können meine Lieblinge Cassel und Lewis nichts dran ändern.

Weitere TV Tipps findet man täglich frisch im Sendersuchlauf, Samstags bei Mr. Vincent Vega und Sonntags auf Kino, TV & Co.

Bei Aufnahmen ab Mitternacht immer schön ans korrekte Datum denken.

8 Kommentare:

Flo Lieb hat gesagt…

Kein Witz...

Ich lach trotzdem.

Man braucht schon einen sehr, sehr guten Tag um hier mehr als ein Schmunzeln hervorzubringen.

Ich lach mich jedesfall fast tot - sehe den Film aber als Geschenk von Smith an seine Fans, folglich verstehen den Nicht-Smith-Fans nicht richtig.

dies ist extrem schick, spannend und gut gespielt. Sehenswert.

Langweilig, unnötig und schlecht gespielt trifft es wohl eher. Aber immerhin spielt Elizabeth Mitchell mit.

Nur um dann in einem sehr enttäuschenden Ende zu gipfeln.

Halte den Filmen für einen ziemlich ordentlichen franz. Mainsream-Thriller. Den schaue ich lieber, wie alle dt. Filme der letzten Jahre.

tumulder hat gesagt…

Ach komm schon, Frequency ist doch eine wunderbare Doppelfolge Twighlight Zone. Dem kann man gar nichts böses unterstellen. Du verwechselst Langeweile vielleicht mit wohltuender Zurückhaltung und schlecht gespielt ist der bestimmt nicht. Ganz im Gegensatz zu Cassels überflüssig peinlicher Belmondohommage am Anfang zu den purpurnen Flüssen. Den Ventura bekommt Reno da viel besser hin;)

Flo Lieb hat gesagt…

Ich find Frequency extrem langweilig und nervtötend. Zudem beweist Caviezel wieder mal, dass er einer der inkompetentesten Schauspieler seiner Generation ist.

tumulder hat gesagt…

Der hat doch einfach nur in ganz vielen beschissenen Filmen mitgespielt;)

Flo Lieb hat gesagt…

Eben. Und einer davon ist Frequency :P

Rajko Burchardt hat gesagt…

Verdammt gutes Kriegsdrama für die Ewigkeit des Altmeisters Fred Zinnemann.

Oh, ein findiges Wortspiel. ;)

Hast aber natürlich Recht. Wie sowieso mit allem, menno.

Na gut, im Detail könnte ich Widerspruch erheben, z.B. zu RED DRAGON, aber das lohnt nicht.

FREQUENCY kenne ich nicht. Muss ich dann doch nachholen (hmmm). Vor allem dass Rudi den nicht mag, ist schon mal gut. ;)

Dank des Soundtracks von Whitney Houston spielte das kitschige Popmärchen über 400 Millionen Dollar ein. Dank des Soundtracks von Whitney Houston hat der Film bei mir keine Chance.

LOL

(ich mag den *g*)

tumulder hat gesagt…

(ich mag den *g*)

Glaube ich aufs Wort:D Ich muß aber zugeben, die Whitney mit 14 unwahrscheinlich gut gefunden zu haben, natürlich nur heimlich;)

An Frequency finde die Idee des Drehbuchs ich an sich schon so gut, daß ich kleinere und vielleicht auch größere Fehler übersehen könnte. Der kommt aber selbst bei den faulen Tomaten ganz ordentlich davon. Von daher kann mir meine Erinnerung ja gar keinen so großen Streich gespielt haben:D

Anonym hat gesagt…

Ich glaube schon, dass sich sechs Millionen koreanische Kinobesucher irren können, aber im Fall von "Joint Security Area" tun sie das nicht.
Also den Blick nicht nur riskieren, sondern unbedingt anschauen.

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