Debutfilm. Da weiß der geneigte Filmfreund was auf ihn zukommt. Oftmals lowest budgetiertes aber ambitioniertes Independent Kino. Und wenn der Regisseur ein wenig Talent hat versteckt er gekonnt das kleine Budget und konzentriert sich auf sein Können eine gute Geschichte zu erzählen. Das alles kann ich Neill Marshall für die Hälfte Eins seines ersten abendfüllenden Filmes ohne große Probleme attestieren. Da ist diese kleine Armeeeinheit, die sich in Schottlands Highlands auf einer Übungsmission befindet obwohl das zivile Leben in jenen Tagen doch so viel mehr Spannung bieten könnte wie zum Beispiel die immergrüne Fußballbegegnung England - Deutschland. Also müssen halt abends nach Einbruch der Dunkelheit Schauergeschichten aus dem Irakeinsatz für ein wenig Unterhaltung am Lagerfeuer sorgen um die müde Truppe bei Laune zu halten. Genau im richtigen Moment legt Marshall den Schalter von Exposition auf Suspense um, die er ohne große Mühe inszeniert. Eine tote scheinbar vom Himmel fallende Kuh, Heulen im nächtlichen Wald und Gore an den passenden Stellen. Das läßt den Zuschauer großes erwarten und steigert ganz selbstverständlich seine Aufmerksamkeit. Leider verspielt der Film in der zweiten Hälfte sehr viel von dem was er sich zuvor gemessen an seinen Möglichkeiten grandios erspielt hat. Da wird einfach zuviel aus dem großen Topf des Genrefilms rezitiert, da überfordert Marshall auch oft einfach nicht nur seine Darstellerriege sondern auch die Möglichkeiten seines Budgets. Tappt in so manche Falle des unfreiwillig komischen Dialogs und verleiht dadurch der Geschichte eine ungewollte Trashattitüde. Schade, denn so mancher Zuschauer wird ein Psychospielchen erwartet haben, das die Konstellation der ersten Hälfte des Drehbuches durchaus zugelassen hätte. So steht Dog Soldiers doch auch irgendwie für das weitere Schaffen Neil Marshalls. Mit seinem zweitem Film The Descent bestätigte er sein Talent für die Suspension bevor er dann mit seinem aktuellem Doomsday seine Unfähigkeit zur Tension unterstreicht.
4/10 Punkte
3 Kommentare:
Fand den auch nur so lala. THE DESCENT war ein Riesensprung nach vorn.
Aber Doomsday auch ein ganz großer Sprung zurück. Also warten wir mal Drive ab.
nö, nö, okay
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