Screamers

Und da wären wir auch schon wieder in der Zukunft. Genauer gesagt im Jahre 2078. Die Menschheit hat ein riesiges Energievorkommen auf einem fernen Planeten entdeckt, ein Löffel von dem Superzeugs in den Tank, und schon ist die Reise zum Mars ein Fünfminutenflug. Leider erweist sich der Abbau aufgrund der radioaktiven Strahlung als äußerst gesundheitsgefährdend, und so kommt es zum Aufstand der Bergleute, der auf der Erde in einen weiteren kalten und auf Sirius 6B zu einem heißen Krieg zwischen einstigen Arbeitgeber, dem New Economy Block, und der Belegschaft, schlicht die Allianz genannt. Während erstere das Terrain mit Atombomben in eine öde Landschaft mit postapokalyptischer Architektur verwandeln, entwickelt die Allianz kleine autarke Tötungsmaschinen, die sich schon bald in Produktionsstätten unter der Erde völlig von selbst weiterentwickeln und ihre Opfer, bevor sie ihnen Gliedmaßen ab- und Bäuche aufschneiden, mittels einem hochfrequenten Ton lähmen. Daher ihr Name Screamers. Das meiste von dem gerade Gelesenen wird man im Film jedoch nicht zu Gesicht bekommen, sondern nur im Vorspann ebenfalls lesen können. Als eines Tages, nachdem der heiße Krieg schon längst auf Sirius 6B ins Stocken geraten ist, ein Truppentransport-Raumschiff der Allianz genau vor dem Haupteingang ihrer Basis auf dem weit entfernten Planeten havariert, geht Colonel Henrickson ein Licht auf. Die Erdenmenschheit hat auf einem anderem Planeten schon längst eine andere Energiealternative aufgemacht und die Führungen beider Kriegsparteien überlassen die gerade noch so wichtigen Männer und Frauen auf Sirius 6B einfach ihrem Schicksal. Henrickson macht sich zu Fuß auf den Weg zur NEB, um eine gemeinsame Lösung aus der Misere zu finden. Soweit das nicht gerade von Logik überstrotzende Script aus der Feder Dan O'Bannons, der unter anderem mit den Büchern für Dark Star, Alien oder Total Recall schon bewiesen hat, sehr Gutes abliefern zu können, hier jedoch irgendwie an mehreren Stellen nicht ganz zu Ende gedacht haben zu scheint. Macht aber nichts, denn Christian Duguay weiß aus den höchstens 20 Seiten Script und geschätzten 11 Millionen Dollar Budget einen durchaus netten Science Fiction Flick zu zimmern. Steckt die Knete in solides B-Movie Schauspielpersonal, ein paar nette Tricksereien, die oftmals eher an 1975 denn an 1995 erinnern, und verläßt sich ansonsten auf die winterliche Landschaft Kanadas und einige verlassene Industrieanlagen. Im Mittelpunkt steht wieder einmal die Geschichte der sich von dem Menschen emanzipierten Maschinen, jedoch ohne die philosophischen Ebenen erklimmen zu wollen, die Philip K. Dicks Kurzgeschichte aus seiner frühen Schaffensphase durchaus bereit gewesen wäre zu liefern. Dazu ist Screamers einfach zu sehr auf Endzeit Spektakel ausgerichtet. Leider verhaspelt sich Duguay gegen Ende gerne einmal in unfreiwilliger Komik, gerade in den Szenen, in denen er es menscheln lassen muß, um den immer wieder gerne gesehenen Plot vorzubereiten. Doch bei all den Zugeständnissen, die die Produktion bereit ist einzugehen, kann auch dieser Makel nicht mehr entscheidend an dem insgesamt doch relativ positiven Eindruck rütteln, an dem zu einem großem Teil vor allem Peter Weller große Verantwortung trägt.

6,5/10 Punkte

3 Kommentare:

Doc Savage hat gesagt…

Ich mag den Film ja wahnsinnig gerne. ^^

tumulder hat gesagt…

Der ist auch nett.:)

Anonym hat gesagt…

Habe ich früher auch immer gerne gesehen. Nun liegt er schon seit Ewigkeiten im Amazon-Warenkorb. Deine Rezension bringt mich einem Kauf nun wieder einen Schritt näher.

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