You can think it, but don’t say it.

Es ist ja die normalste Sache der Profi-Sportlerwelt für den nationalen Verband anzutreten, der einem die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb ermöglicht, oder wie auch sonst immer den Allerwertesten küsst. Der Österreicher Marc Giradelli wurde Luxemburger, Johann Mühlegg lief ab 1999 für Spanien durch die nicht mehr vorhandenen Loipen, und der mittlerweile deutsche Boulevard-Liebling Matthias Steiner war die meiste Zeit seines bisherigen Lebens auch einer aus dem Land, in dem man immer wieder glaubt, Deutschland im Fußball schlagen zu können. Also, what is the matter, wenn Jermaine Jones jetzt für die JU ESS EY auflaufen möchte und so doch noch irgendwie nach Südafrika kommen könnte? Da will ja schließlich jeder Profi-Fußballer von Grönland bis Feuerland Mitte hin. Der Bundestrainer mochte Jones schon letztes Jahr nicht mehr leiden und nahm stattdessen lieber den Leichtathleten, den Dortmund mal für viel Geld als Fußballer nach Spanien verhökerte, mit zur Europameisterschaft. So etwas muß schmerzen, ganz klar. Also, gar nichts is the matter, wenn Jones jetzt dank doppelter Staatsbürgerschaft und nur dreier absolvierter Testspiele für die DFB-Auswahl für die United States Soccer Federation spielen möchte. Was mich aber wirklich wahnsinnig macht, ist die Tatsache, daß Jermaine Jones ein sehr unglückliches Interview in der Frankfurter Rundschau gibt, nicht nur um seinen Entschluß zu verkünden, sondern um auch noch nebenbei all seine ehemaligen Testspielkollegen, außer Mutti Frings und Ballack, auf übelste Art und Weise zu diskreditieren. Aber nicht nur das. Nein, er läßt sich auch noch von der New York Times zu einem telefonischen Interview überrumpeln, in dem er sich offensichtlich dermaßen unbeholfen ausdrückt, daß die Chronisten dieses Blattes daraus Schlüsse ziehen, die auch den Rest Deutschlands Fußballgemeinde in keinem gutem Licht dastehen lassen. Ich glaube Jones jedes Wort, wenn er jetzt auf der Schalkes Homepage das dementiert, was er laut NY Times von sich gegeben haben soll. Selbst die NY Times räumt mittlerweile eine Fehlinterpretation aufgrund Jones schlechtem Englisch ein. Er wird es wirklich in seinem Kopf nicht so gesagt haben, aber für den Times Journalisten wird er es so gesagt haben. Da bin ich mir ganz sicher. Wer schon mehr als ein Interview mit Jones goutiert hat, wird wissen, daß er nicht nur mit der englischen Sprache Probleme hat. Put mind in gear before opening mouth! Das sollte Felix Magath Jones als erstes eintrichtern, wenn er endlich aus dem Puerto Rico-Urlaub nach Gelsenkirchen kommt. Ich glaube aber, daß es bei Jones gerade mit dem mind in gear putten hapert, noch mehr als mit den Sprachen an sich.

Glück Auf!

2 Kommentare:

Flo Lieb hat gesagt…

Das ist auch meine Sommergeschichte des Jahres. Fand Jogi's Reaktion auf die Bekanntmachung von Jones' Entscheidung atomrofl. Zur Hälfte Ami sein, beim Papi leben aber nicht mal genug Englisch können (erstaunlich, bei all der Rap-Musik, die sich Jones reinzimmert), um ordentlich genug rumflennen zu können. Eure Schalker Spieler (Jones, Kuranyi, Ernst) haben irgendwie echt ne Macke, wenns um die Nati geht.

Anonym hat gesagt…

die Schalker haben per se einen an der Waffel:-)
Das Interview in der Times war schon etwas, ähh seltsam, das Dementi nicht weniger.

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