Arbeit für den Rekorder - 16. Januar - 22. Januar

So, kann jetzt gleich sofort losgehen. Der Grund für die kleine Verspätung ist ein ganz einfacher. Gestern Abend besuchte mich mal wieder der Kaffeeteufel, die Tastatur leider kaputt. Also habe ich jetzt noch ein paar Läden abklappern müssen, um mir einen adäquaten Ersatz zu beschaffen. Im Ich bin doch nicht blöd Laden wurde ich zwar nicht fündig, schnappte aber einen wunderbar ruhrigen Sprachfetzen auf. „Von der Optik her sieht der ganz gut aus, abba ...“. In Offline-Shops einkaufen macht dann ja doch immer noch mehr Spaß, auch wenn man nicht unbedingt das findet, was man sich vorher online ausgesucht hat. Immerhin bin ich jedoch bei einer anderen Elektronik-Kette daran erinnert worden, dass Cherry auch hervorragende und mittlerweile sogar sehr schöne Design-Tastaturen herstellt. Und das zu einem ganz annehmbaren Preis. Wer sein Homeoffice nicht unbedingt mit den Plastikmonstern der üblichen Verdächtigen verschandeln möchte oder für eine einigermaßen schöne und gleichzeitig brauchbare Tastatur nicht gleich über 50 Euro ausgeben möchte, der kann sich ja mal hier umschauen. Aber genug mit viralem Content in dieser Rubrik, ich bekomme ja noch nicht einmal Kohle dafür überwiesen. JMKs Tipps warten schon seit heute morgen in meinem Postfach, und ich habe auch noch zwei drei schöne Filme im aktuellen Fernsehprogramm gefunden.

Samstag, 16. Januar

20.15 Uhr, zdfneo: Schrei nach Freiheit
Ich glaube das war der erste Film den ich im Original sah und der mich zum Kevin Kline-Fan machte. Richard Attenboroughs Cry Freedom ist ja weniger Apartheid-Drama denn Bio-Pic, aber natürlich ein sehr sehenswertes und intensives Drama um Bürgerrchtler Steve Biko. Siehe auch Peter Gabriel

Habe ich auch noch nie gesehen, obwohl er schon öfters auf meinem Radarschirm aufgetaucht ist. Werde ich in jedem Fall mal aufnehmen.

23:45 Uhr Anatomie eines Mordes (RBB), 00:05 Uhr 1984 Uhr (MDR), 00:55 Uhr Tod im Spiegel (ARD), 01:55 Uhr Night of the Creeps (K1), 02:30 Uhr Ein Köder für die Bestie (ARD), 03:15 Uhr Blob – Schrecken ohne Namen (K1)

Ach sooo, auf RTL läuft ja schon wieder die Vorbereitung zur großen Teenager-Telefonabzocke. Deshalb beginnt das Fernsehprogramm wohl erst ein wenig später. Ab viertel vor Mitternacht geht es dann aber wirklich zur Sache. Ans Herz legen möchte euch vor allem Wolfgang Petersens ersten Gehversuch in Hollywood. Tod im Spiegel ist eine nicht perfekte, aber dennoch sehr gelungene und vor allem spannende Hommage an die Schwarze Serie im Oldschool-Hitchcock-Format. Greta Scacchi, Tom Berenger und ein wie immer starker Bob Hoskins. Sehr, sehr schön und alles andere als oft versendet.

Sonntag, 17. Januar

18.30 Uhr, ZDFinfo: Life and Style London (+diverse Wiederholungen auf ZDF info)
Britannien du hast es besser. Ist halt so. Aber dank der kommunikativen Globalisierung gewähren uns die drei Auslandskorrespondenten des ZDF wöchentliche Einblicke in die britische Seele. Das ist unterhaltsam, witzig mit einer Mischung aus Gossip, Kultur, Alltagsleben und den typischen englischen Skurrilitäten.

Bevor du dich übrigens wunderst wo dein Poseidon Tipp geblieben ist, der kommt erst nächsten Sonntag. Habe ich also mal zur Wiedervorlage abgespeichert. Wann aber der von dir für Montag angekündigte ultimative Sportfilm von Kabel 1 versendet wird, habe ich noch nicht herausgefunden.;)

20:15 Uhr Razzia in Paris (Arte), 20:15 Uhr Chaos (RTL), 22:20 Uhr Eyes Wide Shut (Tele5), 23:15 Uhr Stille Tage in Clichy (3Sat), 00:00 Uhr Das unbekannte Gesicht (BR), 00:05 Uhr 1984 (SWR), 00:10 Uhr Die zwölf Geschworenen (K1)

Ja, puuhh … dänisches 68er Bohème Portrait, Bogart, Vague Noir und nochmal Michael Radfords Orwell Verfilmung. Okay, dann muss ich wohl mal was zu letzterem schreiben. Vielleicht liegt es daran, dass 1984 eine Dystopie ist. Dystopien haben es grundsätzlich immer ein wenig schwerer von der Masse gewürdigt zu werden. Politik und so, wer will damit schon am Feierabend belästigt werden. Was zuletzt für Cuaróns Children of Men galt, galt auch in den 80ern für Radfords Film. Ein Highlight seines Jahrzehnts, ähnlich stark bebildert, ähnlich stark von seinen Darstellern getragen. John Hurt, Richard Burton und Suzanna Hamilton … Es gibt einfach nichts meckern. Topp!

Montag, 17. Januar

14.45 Uhr, arte: Lichter der Grossstadt
Charlie Chaplins erster "Tonfilm", ohne Sprache dafür mit musikalischer Untermalung ist nichts weniger als ein bedingungsloses Pamphlet für mehr Menschlichkeit.

Jepp.

20:15 Uhr Instinkt (Kabel 1), 20:15 Uhr Zeit der Zärtlichkeit (Arte), 22:15 Uhr Lara Croft: Tomb Raider (ZDF) höhö, 22:35 Uhr Predator (Kabel 1) wie immer, wie immer geschnitten, 22:52 Uhr Fellinis Casanova (MDR) bitte nicht schon früher einschalten, MDR! … Augenkrebs, ihr wisst schon ..., 23:00 Uhr Lolita (NDR), 23:30 Uhr Die Körperfresser kommen (HR), 00:50 Uhr Die Ohrfeige (ARD) …

Ach kuckt doch, was ihr wollt …

Dienstag, 18. Januar

20:15 Uhr Fidel Castro hautnah (Arte), 21:45 Uhr Komm und sieh das Paradies (BR), 22:45 Uhr 1984 (RBB), 23:45 Uhr Händler-Träume (NDR), 00:00 Uhr Blow Up, 00:25 Uhr Die drei Tage des Condors (Arte), 02:55 Uhr Tee mit Mussolini (RTLII)

Auch heute kein eindeutiger Sieger unter meinen Vorschlägen. Natürlich, wer Antonionis geniales Zeitgeistportrait Blow Up noch nicht gesehen hat, sollte dies unbedingt nachholen. Aber Vorsicht, könnte auch in die Hose gehen, da der Film nicht eine einzige Identifikationsfigur bietet und auch noch eine hohe Aufmerksamkeit erfordert. Die Ebay Doku auf dem NDR scheint mir auch interessant, obwohl Ebay eigentlich schon wieder so etwas von out ist. Alan Parkers Melodram um japanischstämmige Amerikaner in den USA des Zweiten Weltkriegs Komm und sieh das Paradies habe ich leider noch nicht gesehen, werde das aber jetzt nachholen können. Für Hinweise in den Kommentaren wäre ich dankbar.

Mittwoch, 19. Januar

20:15 Uhr Im Auftrag des Teufels (K1), 20:15 Uhr Die Commitments (Tele5), 20:15 Uhr Shoah (1) (Arte), 22:25 Uhr Ringu (3Sat), 22:55 Uhr Flucht aus L.A. (Kabel 1) höhö, 00:35 Uhr Fellinis Stadt der Frauen (ARD), 01:00 Uhr Die Klapperschlange (Kabel 1)

Und schon wieder muss ich ein früher gefälltes Urteil über einen Carpenter Film revidieren. Flucht aus L.A. ist natürlich nicht die viel zitierte Obergurke von einem Action-Thriller. Der Wert des Filmes erschließt sich jedoch erst, wenn man ihn im Kontext zum Actionkino seiner Dekade sieht. Erst dann erkennt man vielleicht, dass Carpenters eigenes Remake nur so vor Ironie strotzt und keineswegs ein Billigheimer ist. Gerne wird Carpenter als Actionspezialist angekündigt, dass dem nicht so ist, davon kann man sich dann später während des Genusses seiner Klapperschlange überzeugen. Mein Gott, Action ist ihm doch lästig. Einfach mal genau hinschauen. Aber wer schaut schon genau hin …

Donnerstag, 20. Januar

20:15 Uhr Pearl Harbor (VOX), 22:25 Uhr Das verbogene Schwert (3Sat), 23:15 Uhr Talentprobe (WDR) DSDS vor 30 Jahren – na dann, 01:20 Uhr Der Elefantenmensch (ARD)

Waow! Was für ein Gegensatz. Während man sich um viertel nach acht auf Vox selbst davon überzeugen kann, was für ein Stümper Michael Bay ist. Wie wenig er vom Filmmachen versteht, wie schlecht, cheesy, dämlich, einfältig und in Teilen einfach nur ekelhaft zynisch er eine der größten Tragödien des letzten Jahrhunderts und ganz besonders seiner eigenen Nation mit seiner Vision eines Hollywoods auf Zelluloid bannt, die auch nicht ansatzweise dem Gehirn eines erwachsenen Menschen entsprungen sein kann. Wie ihm zu Pearl Harbor nichts anderes einfällt, als eine Schnulze auf Telenovela Niveau und eine japanische Bombe, die mit der Kamera auf ihrem Weg ins Ziel begleitet wird, zeigt die ARD David Lynchs einfach nur als perfekt zu bezeichnendes Drama über John Merrick. Sensationell und gleichzeitig zurückhaltend, einfühlsam, aber nicht melodramatisch, vielschichtig, jedoch keinesfalls ambivalent. Ein Biopic und Zeitportrait von absoluter Einzigartigkeit und Zeitlosigkeit. Lynchs absolut beste Leistung. Großartig, Anschaupflicht!

Freitag, 21. Januar

Ruhrgebiet an Kiel, Ruhrgebiet an Kiel. Bitte Kommen. Krrrssschhhhkrssscchhhkrrrsschhh ...
Ruhrgebiet an Kiel, Ruhrgebiet an Kiel … Hört ihr uns? Krrsssschhhkrssschhhkrsscshhhhhh … Ruhrgebiet an Kiel, falls ihr uns hören könnt … Wir wissen nicht in welchen Raumzeitkontinium ihr euch gerade befindet. Aber sagt mal eurem JMK, auch Dave ist an diesem Freitag in unserem Programm unauffindbar ... Krrrrssschhhhkrsschhhhh … Kommt noch nicht mal nächste Woche … Krrrrssshkrssssssshhhhhh … Macht aber nichts, kann ja mal vorkommen ...

20:15 Uhr The Core (Pro7), 20:15 Uhr Der 13te Krieger (RTLII), 20:15 Uhr Meister der Shaolin (Tele5) Jet Li, 22:40 Uhr The Hole (Pro7), 23:15 Uhr In der Hitze der Nacht (WDR)

Okay, bei Bolls Bloodrayne hört der Spaß dann endgültig auf, daher auch kein Hinweis auf Sender und Uhrzeit. Nicht dass ich hier noch aus Rache eine E-Mailbombe in meinem Postfach vorfinde. Ansonsten siehe Montag.

00.30 Uhr, Pro7: Unknown
Fünf Männer, fünf Amnesien, ein Lagerrraum. Wer ist hier Täter und wer Opfer? Gut gespielter und durchaus interessanter Indie-Thriller mit Greg Kinnear und James Caviezel.

Das war es auch schon wieder, mehr wissen ganz bestimmt wie immer die netten Nachbarn:

Ab freitags trifft man sich zum Fernsehplausch in der Astronautenbar, die anderen meckern, loben und belehren dann am Wochenende.

Blockbuster Entertainment, Kino, TV & Co und Hard Sensations Filmblog (ich hoffe bald wieder) immer wieder ab samstags. Und sonntags gibt's den ultimativen Filmtipp der Woche von Kaiser_Soze.

8 Kommentare:

jmk hat gesagt…

So. der Film Dienst ist als Tv Programmzeitschrift somit gestorben!,Poseidon sollt ja wohl wirklich kommen, aber Any given Sunday und Dave stehen so drinne. Fürs nächste Mal muss ich das wohl mal alles online nachprüfen.,,das mit Cherry kann ich bestätigen. der Idiotenmarkt hat, zumindest hier, fast nur noch MS Tastaturen die noch schlimmer als die Logitech sind. Aber diesen neumodischen Notebook-look and feel kann ich nicht gutheissen, da kann ja keiner richtig tippen.

Kaiser Soze hat gesagt…

Viel Zustimmung. Carpenters Selbst-Remake hab ich noch nich gesehen. Allerdings finde ich bereits das Original eher mau, weil unoriginell, unpolitisch und vorhersehbar.

Klugscheißmodus: Der Kerl heißt RadforD

C.H. hat gesagt…

DAS nenne ich doch mal eine nette Überraschung. Ein früher David Lynch in der ARD. Um es mit Ina Müller zu sagen: "Ich freu mich, ich freu mich..."

tumulder hat gesagt…

@kaiser_soze
Danke, ich habs ja nicht so mit Namen, und wenn dann noch der Hurt im Kopf herumschwirrt ...;) Aber wieso hältst du Escape from New York für unpolitisch? Gut, vorhersehbar möchte ich nicht abstreiten. Da ist schon was dran, aber im Endeffekt handelt Plissken am Ende ja nur konform seiner Topoi als Anti-Held. Doch unpolitisch? Carpenter stellt doch wunderbar restriktiven Überwachungsstaat und Anarchie gegenüber. Kann man beides nicht wollen.;)

@jmk
Naja, ärgerlich ist ja im Endeffekt nur die vergebene Müh. Mach dir nichts draus. Zum Notebook-Feeling habe ich eine sehr positive Einstellung, und ich bin 10 Finger Schreiber.^^

tumulder hat gesagt…

@c.h.
Das ist doch der einzige, der überhaupt von der ARD gezeigt wird. Ich meine sogar letztes Jahr im richtigem Bildseitenformat.;)

Kaiser Soze hat gesagt…

Für mich ist das ein pseudo-politisches Statement, das nur ein Nebenprodukt darstellt. Für mich behandelt Carpenter diese Thematik nicht, sie ist nur das Fundament für düstere Bilder und ein wenig Action. Der Mix aus Genrefilm und Politikkritik funktioniert hier nicht, zumindest nicht als dass, was er sein möchte. Imho ist das nicht mehr als ein ziemlich beschränkter, technisch schlecht gealterter Actioner, der obendrein wenig überzeugt. Ich mag ihn nicht sonderlich.

tumulder hat gesagt…

@kaiser_soze
Hm, sehe ich doch nicht nur ein wenig anders. Vor allem wenn ich den zeitlichen Kontext beachte und auch Assault mit einbeziehe. An dessen Anfang Carpenter schon ziemlich deutlich wird, für seine Verhältnisse sogar überraschend deutlich. Carpenter ist ja alles andere als ein politischer Agiator oder Extremist.

Tan hat gesagt…

Empfehlenswert ist'Zeit der Zärtlichkeit', seiner Zeit ein absoluter Oscarabräumer mit eine wundervollen Shirley MacLaine und eine wie immer charmanten Jack Nicholson.

Zu 'DER ELEFANTENMENSCH', gehts noch...mein schlechtester Film den ich in meinem Leben gesehen habe. Niemals wird der nochmal eingeschaltet auch wenn Anne Bancroft 5 min durchs Bild springt.

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