Personalien - Alles wird gut oder auch nicht

Hamburg ist ihn los, den netten Niederländer mit spanischen Wurzeln. Rafael van der Vaart darf endlich in die Liga seiner Träume wechseln und vermeldet läßt auf seiner Homepage vermelden, daß ein Traum für ihn in Erfüllung geht. Natürlich nicht ohne darauf hinzuweisen wie schön es doch in Hamburg war. "Kein Verein und keine Fangruppe behandelt einen mit mehr Gastfreundlichkeit, als sie es tun." Es braucht nicht viel um zu erkennen, van der Vaart war nie Hamburger. Von daher Dank je wel und Tot ziens. Der HSV wird eine stattliche Ablösesummer von 15.000.000 Euro erhalten, der wirtschaftliche Schaden für Bild.de, das in Zukunft wohl nicht mehr soviele Clicks mit Sylvie Artikel generieren wird, ist hinzunehmen. Kein Grund Tränen zu vergießen.

Schmunzeln mußte ich heute morgen über Sepp Blatters Appell an die Proficlubs dieser Welt ihre Jungstars doch bei den Olympischen Spielen auflaufen zu lassen. Gefühlte letzte Woche noch suggerierte der FIFA Boss in dieser Frage eine unumstößliche Rechtssicherheit, die ihm jetzt anscheinend im Hinblick auf die ausstehende Entscheidung der CAS ein wenig abhanden gekommen scheint. Flehend soll er in Peking immer wieder gerufen haben:"Laßt sie spielen! Laßt sie spielen!". Ich weiß nicht ob er sich diesen offensichtlich peinlichen Auftritt nicht hätte ersparen können wenn die FIFA im Vorfeld schon für klare Verhältnisse gesorgt hätte. Aber so haben die Zeitungen einen Sommerlochaufreger erster Güte und die Sportblogger etwas zu schreiben. Egal wie das Urteil der CAS ausfällt, weder Schalke noch Werder werden ihre beiden Spieler unter Zwang zurück holen. Würde auch keinen Sinn machen, die Vorbereitung auf die neue Saison ist fast abgeschlossen.

Traurig bin ich jedoch wenn ich nach Stuttgart blicke. Die neue Nr. 1 des VfB Stuttgart sieht so gar nicht ein, daß ihre Nationalmannschaftskarriere mit dem diesjährigen EM Finale einen würdigen Abschluß hätte finden können. Nein, Jens Lehmann hat sich noch nicht entschieden. Wie gemein und uneinsichtig von ihm. Gerade er, der es doch selbst am besten wissen müßte wie es ist wenn ein längst nicht mehr so guter, geschweige denn moderner, Konkurrent vor der Nase sitzt. Ich hoffe er läßt sich von Löw und Köpke überzeugen, daß seine Zeit als Nr. 1 zwar recht kurz und imposant war, in jedem Fall jedoch beendet ist. Ich glaube nicht recht daran, Arsene Wenger hat über ein Jahr ohne Erfolg versucht ihm beizubringen, daß seine Generation Torhüter nicht mehr mit modernen Fußball vereinbar ist. Das liegt nicht in erster Linie an schlechter werdenden Reflexen auf der Linie, die das Alter so zwangsläufig mit sich bringt, sondern an der Art des Spieles. Spieleröffnung, Athletik und Technik des Torwartes haben sich nun einmal verändert. Wie traurig sah so einstiger Erfolgsgarant im Tor während der abgelaufenen EM doch aus? Während die Generation Torwart Ü 30 sich über veränderte Flugeigenschaften von Fußbällen echauffiert, hat die Generation Torwart U 25 sich schon lange darauf eingestellt und wehrt Schüsse notfalls mit der Zehenspitze ab. Da erscheint die Diskussion Enke oder Hildebrandt eigentlich überflüssig. Die neue Nr.1 in Deutschland steht in Leverkusen oder Gelsenkirchen unter Vertrag. Ich hoffe inständig Löw und Köpke wissen das und handeln dementsprechend, aber bitte nicht erst drei Monate vor dem nächsten WM Eröffnungsspiel.

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