Der Hauch des Todes

Ein Hauch von Champions League titelte gestern Kicker.de, zitierte Heiko Westermann, der glaubte, daß sich zwei Mannschaften auf Champions League Niveau treffen und Jermaine Jones, der Schalke gegen große Mannschaften in der Champions League immer gut mithalten sah. Vielleicht lag es daran, daß Manchester City heute Abend bestimmt kein Champions League Niveau vorzuweisen hatte, aber im UEFA Cup auch zwei disziplinierte Halbzeiten und zwei gute Konter reichen, um einen ungefährdeten Auswärtssieg einzufahren. Vor allem gegen eine Mannschaft, die die Bezeichnung Mannschaft zu keinem Zeitpunkt des Spieles verdient hatte. Deren Offensive es den spielaufbauenden Mannschaftsteilen durch konstante Unanspielbarkeit, die aus mangelnder Laufbereitschaft, desolatem Stellungsspiel und technischen Unzulänglichkeiten resultierte, dermaßen schwer machte, daß Fehl- und Querpässe nur das Resultat sein konnten. In einem Spiel, das mit 0:2 verdient verloren wurde.

In der letzten Saison schrieb ich zur Entlassung Mirko Slomkas, daß der Trainer letzten Endes für das Spiel seiner Mannschaft verantwortlich ist. Dies ist auch heute noch mein Standpunkt, wenngleich ich auch noch weit davon entfernt bin, den Kopf des Trainers zu fordern. Aber Fred Rutten muß endlich einsehen, daß er nicht über die Spieler verfügt, die sein angedachtes Spielsystem erfordert. Halil Altintop ist kein Außenstürmer, Ivan Rakitic noch weit
davon entfernt ein gefährlicher Spielmacher zu sein. Orlando Engelaar spielt wie ein alternder Bundesligastar auf seiner Abschiedstournee in der Regionalliga. Ab und an ein guter Paß, ansonsten eine Reaktionsgeschwindigkeit wie Cheech und Chong auf Amsterdam Urlaub. Daneben Jermaine Jones dessen Bemühen zwar höchst lobenswert ist, der aber ständig an ein hyperaktives Kleinkind erinnert und dadurch mehr Fehler produziert als zu ertragen ist. Und so weiter und so fort. Ich habe kein Patentrezept für Herrn Rutten, fordere ihn jedoch auf, einmal über sein Spielsystem im generellen nachzudenken. Ob man Erfolgsrezepte aus der Ehrendivise 1:1 in eine andere Liga übernehmen kann. Ich habe da große Zweifel. Was ich nicht nur diese Saison auf Schalke gesehen habe, läßt mich langsam anfangen zu zittern. Bisher konnte Schalke selbst mit grottenschlechten Fußball immer noch halbwegs seine Ziele erreichen, die Qualifikation zu einem internationalen Wettbewerb. Das ist das Mindestziel um auf lange Sicht das Stadion und halbwegs ordentliche Fußballer zu bezahlen. Bisher ist Schalke sozusagen immer wieder mit einem Blauem Auge davongekommen. Aber irgendwann ist einmal ist Schluß mit lustig, da kommt dann zum Unvermögen auch noch Pech dazu. Davon hatte Schalke in dieser Saison schon genug und so sollte man endlich anfangen nach Lösungen zu suchen, die Bestand haben. Es kann nicht sein, daß man auf Schalke all das gegen die Wand fährt, was dort seit 15 Jahren mit viel Mut zum finanziellen und sportlichen Risiko aufgebaut wurde. Thon, Möller, Lincoln. Das waren alles anfangs äußerst belächelte Transfers, die Schalke jedoch weiter gebracht haben als die mildesten Kritiker zu glauben wagten. Herr Müller, es wird Zeit für so einen Coup. Sonst wird ihre Zeit auf Schalke abgelaufen sein bevor Kevin Kuranyi seine Rückkehr zum VFB Stuttgart bekannt geben wird und sich Schalke im Abstiegskampf befindet. Ersteres würde bei mir keine Tränen kullern lassen.

Glück Auf!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Nicht ganz zum Zentrum des Geschehens, aber: Wurde der Thon-Transfer tatsächlich belächelt?

Hatte man da nicht einen verlorenen Sohn heimgeholt und das war im Sinne aller diesseitig Beteiligten?

tumulder hat gesagt…

Soweit ich mich erinnern kann gab es in der Kurve und auf der Tribüne nicht wenige, die aufgrund der Verletztungsanfälligkeit Thons und der finanziell prekären Lage des Vereins der Verpflichtung sehr kritisch gegenüber standen.

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